Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
EI Alles ist im Eimer
Etymologische Verwandtschaften, Bekanntschaften und Assoziationen
-am-





A

amputieren (W3)

Das Verb dt. "amputieren" = dt. "einen Körperteil operativ abtrennen" findet man seit dem 17. Jh. als medizinischer Terminus. Wörtlich bedeutet dt. "amputieren" = dt. "abschneiden", "beidseitig schneiden", "ringsherum abschneiden", "ringsherum wegschneiden". Entlehnt wurde es von lat. "amputare" einer Zusammensetzung von lat. "am-", "amb-", "ambi-" = dt. "um", "um ... herum", "ringsum", "zu beiden Seiten", und lat. "putare" = dt. "schneiden", "beschneiden, von Bäumen", "beschneiden, von Weinstöcken", "reinigen", "putzen", und per genauer Unterscheidung = dt. "ordnen", "überlegen", "erwägen", "berechnen", "vermuten". Heute wird dt. "amputieren" auch in anderem Zusammenhang benutzt, z.B. etwa im Sinne "jemandes Kompetenzen beschneiden".

Lat. "putare" findet man auch in weiteren Zusammensetzungen wie lat. "deputare" = dt. "etwas zuschneiden", "etwas bestimmen" (in dt. "deputieren", "Deputat", "Deputation"), lat. "disputare" =dt. "nach allen Seiten erwägen" (in dt. "Disput", "disputieren"), lat. "computare" = dt. "zusammenrechnen" (in dt. "Computer", "Konto", "Kontor", "Kontor", "Kontorist", "Diskont", "Skonto", mit frz. "compte", frz. "comptoir" = dt. "Zahltisch", "Schreibstube", zu spätlat. "computus" = dt. "Berechnung"). Nicht zu vergessen: saarl. "dischbediere".

(E?)(L?) https://conjd.cactus2000.de/showverb.php?verb=amputieren

Deutsche Konjugationstabellen: "amputieren [tr, (+ D) + A]"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ae/ae.html

altengl. "tosniþan", ae., st. V. (1): nhd. "auseinanderschneiden", "auschneiden", "abschneiden", "amputieren";

Hinweis: vgl. ahd. "zisnidan"*, afries. "tosnitha";

Etymologie: s. "to-" (3), "sniþan";

Literaturhinweise:

Hall/Meritt 346b


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-as-anfrk-mhd-mnd-HP/ahd+as+anfrk+mhd+mnd20140502.htm

ahdt. "abeliden"*, "abe liden", mhd., sw. V.: nhd. "abgliedern", "abtrennen", "amputieren";

Quellenangaben: Minneb (um 1340) (FB "abe liden");

Etymologie: s. "abe", "liden";

Weiterleben: nhd. DW2-;

Literaturhinweise: MWB 1, 35 ("abe liden"), FB 2b ("abe liden")


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/EDEL-HP/edel.htm

dt. "amputieren", nhd., V., (17. Jh./18. Jh.): nhd. "amputieren", "abschneiden", "operativ abnehmen"; ne. "amputate";

Verweise: -;

Hinweis: -;

Quellenangaben: 1620 (Landrecht Preußen);

Interferenz: Lw. lat. "amputare";

Etymologie: s. lat. "amputare", V., "wegschneiden", "abschneiden", "kappen", (um 180-102 v. Chr.); vgl. lat. "amb", Präp., "herum um", "ringsherum"; vgl. idg. "*ambhi", "*mbhi", "hnbh-", "*hmbhi", Präp., "um herum", "beiderseits", Pokorny 34 (64/64) (RB. idg. aus ind., iran., arm., gr., alb., ital., kelt., germ., balt., slaw., toch.); lat. "putare", V., "putzen", "reinigen", "schneiden", "beschneiden"; idg. "*peu-", "*pu-", V., "hauen", "schlagen", Pokorny 827 (1423/65) (RB. idg. aus gr.?, ital., germ., balt.);

Literaturhinweise: Kluge s. u. "amputieren", EWD s. u. "amputieren", DW2 2, 661, Duden s. u. "amputieren";

Sonstiges:


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Latein/LateinischesWB.pdf

lat. "amputare", lat., V.: nhd. "wegschneiden", "abschneiden", "amputieren", "kappen";

Quellenangaben: Lucil. (um 180-102 v. Chr.);

Etymologie: s. "amb", "putõre";

Weiterleben: nhd. "amputieren", V., "amputieren", "abschneiden", "operativ abnehmen";

Literaturhinweise:

Walde/Hofmann 1, 42, Kluge s. u. "amputieren", Kytzler/Redemund 34

lat. "amputatio", lat., F.: nhd. "Abschneiden", "abgeschnittenes Reis";

Quellenangaben: Cic. (106-43 v. Chr.);

Etymologie: s. "amputare";

Weiterleben: nhd. "Amputation", F., "Amputation";

Literaturhinweise:

Kytzler/Redemund 34

lat. "amputator", lat., M.: nhd. "Abschneider", "Beschneider";

Hinweis: s. amputatrix";

Quellenangaben: Gl;

Etymologie: s. "amputare"

lat. "amputatorius", lat., Adj.: nhd. "zum Abschneiden dienlich", "Abschneiden betreffend";

Quellenangaben: Th. Prisc. (um 400 n. Chr.);

Etymologie: s. "amputare"

lat. "amputatrix", lat., F.: nhd. "Beschneiderin";

Hinweis: s. "amputator";

Quellenangaben: Ambr. (um 340397 n. Chr.);

Etymologie: s. "amputare"

lat. "secare", lat., V.: nhd. "schneiden", "abschneiden", "zerschneiden", "schnitzen", "amputieren";

Verweise: s. "circumsecare", "desecare", "dissecare", "exsecare", "insecare", "intersecare", "persecare", "praesecare", "prosecare", "resecare", "subsecare";

Quellenangaben: Plaut. (um 250-184 v. Chr.);

Etymologie: idg. "*sek-" (2), V., "schneiden", Pokorny 895;

Weiterleben: nhd. "sezieren", sw. V., "sezieren", "Leiche öffnen und zerlegen";

Literaturhinweise:

Walde/Hofmann 2, 504, Kluge s. u. "sezieren", Kytzler/Redemund 702


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/liberexq.html

lat. "secare", lat., V.: nhd. "schneiden", "abschneiden", "zerschneiden", "schnitzen", "operieren", "amputieren", "kastrieren", "entmannen", "trennen", "teilen", "durchteilen", "abteilen", "schlichten", "entscheiden", Gg;

Quellenangaben: I, Ei, B, Vis, Lang, PLSal, Bai, Cap, ConcM=Conc1, ConcK2=Conc3


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd/mhd.html
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd-mnd-(mitteldeutsch)-HP/mhd+mnd-14834S-5907227Woe-sort_zgw_20140506.htm

mhdt. "abeliden"*, "abe liden", mhd., sw. V.: nhd. "abgliedern", "abtrennen", "amputieren";

Quellenangaben: Minneb (um 1340) (FB "abe liden");

Etymologie: s. "abe", "liden";

Weiterleben: nhd. DW2-;

Literaturhinweise:

MWB 1, 35 ("abe liden"), FB 2b ("abe liden")


(E?)(L?) http://www.owid.de/artikel/405367

Deutsches Fremdwörterbuch

dt. "amputieren"

V. trans., seit frühem 17. Jh. selten, seit späterem 18. Jh. kontinuierlich nachgewiesene Entlehnung aus lat. "amputare" = dt. "abschneiden", "beschneiden"; "kranke Gliedmaßen wegschneiden"; "überflüssige Teile wegschneiden", "das Ganze beschneiden", "verkürzen" (aus "amb-", "ambi-" = dt. "ringsum", "um ... herum", "auf beiden Seiten" und "putare" = dt. "putzen", "reinigen", (Bäume) "beschneiden", also eigentlich "durch ringsum gemachte Schnitte unnütze oder schädliche Teile wegschneiden"; s. "Computer", "deputieren", "Disput").

1a Zunächst nur selten in der Bed. "wegschneiden", "abschneiden", "abhauen".

1b Seit späterem 18. Jh. fachspr. in der Chirurgie in der Bed. "einen (kranken) Körperteil, ein (krankhaftes) Glied operativ entfernen, abtrennen, abnehmen", auch mit Wechsel des Objekts "jmdn. amputieren" "jmdm. ein Glied, einen Körperteil operativ entfernen"; häufig adj. verwendet in der Part. Perf.-Form "amputiert", z. B. "beinamputiert", "ein amputierter Arm", "der amputierte Patient" "Patient, dem ein Körperglied entfernt wurde" und gelegentlich als Subst. "Amputierter" "Person, der eine oder mehrere Gliedmaßen operativ entfernt wurden", bes. in den Zss. "Kriegsamputierter", "Amputiertentransport" und "Amputiertensport" "besondere Art des Versehrtensports", auch "Bewegungs- und Kräftigungsübungen für Amputierte".

2 Seit spätem 18. Jh. häufig bildlich verwendet für "etwas wegnehmen", "abtrennen", z. B. "ein Land amputieren", "von einem Staat bestimmte Teile amputieren" "von einem Staat bestimmte Gebiete abtrennen, sie ihm wegnehmen" (s. Belege 1775, 1927, 1938, 1963, 1985), etwa gleichzeitig auch für "etwas (ver)kürzen, vermindern, reduzieren", z. B. "einen Betrieb amputieren" (s. Beleg 1982), auch "Streichungen (in einem Text) vornehmen", "etwas verstümmeln", z. B. einen Text, ein Theaterstück amputieren (s. Belege 1792, 1929, 1987), selten für "etwas weglassen" (s. Beleg 1985).

Dazu seit frühem 18. Jh. das auf (flekt. Form von) gleichbed. lat. "amputatio" zurückgehende Subst. "Amputation" F. (-; -en), anfangs vereinzelt in der lat. Form, zunächst fachspr. in der Chirurgie für "operative Abtrennung", "Abnahme eines Körperteils", z. B. in Wendungen wie "eine Amputation vornehmen", "sich zur Amputation entschließen" und als Bestimmungswort in den Zss. "Amputationsmesser", "Amputationsstumpf" "nach der Amputation zurückbleibendes Stück eines Körperteils", "Amputationstäuschung" "Phantomschmerz" (zu 1b); seit späterem 18. Jh. häufig auch bildlich gebraucht (zu 2); im 20. Jh. vereinzelt das Verbalsubst. "Amputierung" F. (-; -en) (zu 2).

Belege


(E?)(L?) http://www.sindarin.de/lexikon.html

dt. "amputieren": vb "osgar-" (Ety/379).

sindarin. "osgar-" vb "amputieren"; vb "um etwas herum schneiden"; (Ety/379).


(E?)(L?) https://www.wissen.de/wortherkunft/amputieren

dt. "amputieren": "durch Operation abtrennen" - aus lat. "amputare" "(ringsum) abschneiden", aus lat. "ambi" = dt. "herum" und lat. "putare" = dt. "beschneiden", "reinigen", "putzen", zu lat. "putus" (selten für "purus") = dt. "sauber", "rein"


(E?)(L?) http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=GWB&mode=Vernetzung&lemid=JA02555#XJA02555

dt. "amputieren" immer ‘-iren’ die vollständigen Bestecke chirurgischer Instrumente .. alles was zum Amputieren, Trepaniren und sonstigen solchen traurigen Operationen nöthig ist B21,320,25 CarlAug 10.6.10 B15,92,1 Schiller 29.7.00 [Jean Paul im Vergleich mit den Dichtern des alten Orients] Um nun den Gegensatz .. mit wenigem anschaulich zu machen, ziehen wir aus einigen Blättern die bedeutendsten Ausdrücke: Barrieren-Tractat, Extrablätter .. Manual-Pantomime, "Amputirt", Supranumerar, Bijouteriebude, Sabbaterweg u.s.f. [Ausdrücke aus Jean Paul, Hesperus, 10. Hundsposttag1)] 7,112,25 DivNot Vergleichg

vgl. "abnehmen"

1) in der 1. u 2. Aufl des ‘Hesperus’ (1795 u 1798) lautet die entsprechende Stelle: “Sie wickelte einen sechsten amputirten Finger aus einem Papier heraus”; in der 3. Aufl (1819) in “abgeschnittenen Finger” geändert


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Meyers#0

dt. "Amputieren" (lat.), "ein Glied durch blutige Operation abnehmen"; s. Meyers "Amputation".


(E?)(L?) https://verben.woxikon.de/verbformen/amputieren.php

Deutsch Konjugation von "amputieren"


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=amputieren
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "amputieren" taucht in der Literatur um das Jahr 1830 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2018-10

B

*bheudh (W3)

Das ide. "*bheudh" mit der Grundbedeutung dt. "aufmerksam sein", "aufmerksam machen", brachte viele Jahr später u.a. auch den dt., frz., ndl., engl. "Ombudsman", "Ombudsmann" hervor. Das altnord. "om", "um" verbindet den "Ombudsmann" mit dt. "um", "um ... herum" und macht ihn zum (wörtlich) "umfassenden Gebieter".

Auch der ältliche dt. "Pedell" war ein "Bieter" - wenn auch kein allumfassender Gebieter - er hatte Neuigkeiten und obrigkeitliche Bekanntmachungen "anzubieten". Nach dem Duden-Wörterbuch, scheint er jedoch ursprünglich ein althdt. "bitil", "butil" gewesen zu sein, der dann zu mlat. "pedellus", "bedellus" = dt. "Gerichtsdiener" latinisiert wurde und dann wieder zu spätmhd. "pedell", "bedell" und dt. "Büttel" = dt. "Hausmeister einer Schule oder Hochschule" degradiert wurde.

Der erweckte und erleuchtete "Buddha" hatte die Erleuchtungslehre im "Angebot".

Die Griechen wiederum versuchten mit geistreichen "Lehren" die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen (griech. "peuthomai" = dt. "lehren").

Richtig was zu bieten hatte dann auch das dt. "bieten" ursprünglich noch mit der Bedeutung "anbieten", "wissen lassen", "aufmerksam machen", "bekannt machen". Später nahm es auch höhere Aufgaben an und konnte zum "Bieter" oder sogar zum "Gebieter" werden. In der Negativform dt. "verbieten" konnte es die Wissensvermittlung sogar unterbinden. In der dt. "Botschaft" kann man die ursprüngliche Bedeutung "wissen lassen" allerdings noch deutlich erkennen.

(E?)(L?) http://web.archive.org/web/20080710161811/http://www.bartleby.com:80/61/roots/IE61.html

The American Heritage® Dictionary of the English Language: Fourth Edition. 2000.

Appendix I: Indo-European Roots

ENTRY: "*bheudh-"

DEFINITION: "To be aware", "to make aware".

Derivatives include "bid", "forbid", and Buddha. (Pokorny bheudh- 150.)


(E?)(L?) http://www.ety.nl/etywrdfam.html

"*bheudh" indoeuropees ("opmerkzaam zijn" en "opmerkzaam maken")


(E?)(L?) https://www.etymonline.com/word/*bheudh-

"*bheudh-" - Proto-Indo-European root meaning "be aware", "make aware".

It forms all or part of: "beadle"; "bid"; "bo tree"; "bode"; "Bodhisattva"; "Buddha"; "forbid"; "foreboding"; "ombudsman"; "verboten".

It is the hypothetical source of/evidence for its existence is provided by: Sanskrit "bodhati" "is awake", "is watchful", "observes", "buddhah" "awakened", "enlightened"; Old Church Slavonic "bljudo" "to observe"; Lithuanian "budeti" "to be awake"; Old Irish "buide" "contentment", "thanks"; Old English "bodian" "proclaim", "announce"; "foretell", "boda" "messenger".

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(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-as-anfrk-mhd-mnd-HP/ahd+as+anfrk+mhd+mnd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-mhd-HP/ahd+mhd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/as-anfrk-mnd-HP/as+anfrk+mnd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd-mnd-(mitteldeutsch)-HP/mhd+mnd-14834S-5907227Woe-sort_zgw_20140506.htm

"anebeden"* (1), "anbeden", mnd., st. V.: nhd. "anbieten", "anbefehlen", "entbieten";

Hinweis: vgl. mhd. "anebieten" (1);

Etymologie: s. as. "an-biod-an"* 3, st. V. (2b), "entbieten", "melden", "sagen lassen"; germ. "*anabeudan", st. V., "entbieten"; s. idg. "*bheudh-", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pk 150;

Literaturhinweise:

MndHwb 1, 75 ("anbêden"), Lü 15a ("anbêden")

"beden" (1), mnd., st. V.: nhd. "bieten", "anbieten", "darbieten", "gebieten", "befehlen", "entbieten", "laden" (V.) (2), "sich erbieten";

Verweise: s. "afbeden", "anebeden", "darbeden", "enbeden", "erbeden", "erbeden", "gebeden", "henbeden", "inbeden", "lachbeden", "lantbeden", "nabeden", "missebeden", "verbeden", "rechtbeden", "tobeden", "ümmebeden", "upbeden", "utbeden", "vörbeden", "wedderbeden";

Quellenangaben: Ssp (1221-1224);

Etymologie: as. "biod-an"* 4, st. V. (2b), "bieten"; germ. "*beudan", st. V., "bieten, gebieten", "verkünden"; idg. "*bheudh-", V., "wach sein" (V.), "wecken" (V.), "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pk 150;

Literaturhinweise:

Sonstiges:

"bode" (1), "bode", "bade", mnd., M.: nhd. "Bote", "Diener", "Gerichtsbote", "Abgesandter", "Beauftragter", "Stellvertreter", "Knecht", "Geselle", "Ratsdiener";

Verweise: s. "achtebrevesbode", "ambachtbode", "ambachtesbode", "börgærebode", "burbode", "denstbode", "gerichtebode", "gildebode", "godesbode", "hantwerkesbode", "hemmelbode", "husbode", "kamerbode", "keiserbode", "lerebode", "machtbode", "muntbode", "verbode", "postbode", "radesbode", "richtebode", "ridebode", "schedebode", "schinbode", "segebode", "sendebode", "sendelbode", "stadesbode", "statbode", "twelfbode", "underbode", "v?rbode", "vörstenbode", "vronebode", "vribode", "vrivronebode", "walbode", "werkbode", "woltbode";

Hinweis: vgl. mhd. "bote";

Quellenangaben: Ssp (1221-1224);

Etymologie: as. "bod-o" 29, sw. M. (n), "Bote", "Gesandter"; germ. "*budo-", "*budon", "*buda-", "*budan", sw. M. (n), "Bote", "Verkünder"; s. idg. "*bheudh-", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pk 150;

Redewendungen: "des ambachtes bode": nhd. "des Amtes Bote", "Amtsdiener", "gewöhnlich vom jüngsten Meister erfülltes Zunftamt";

Redewendungen: "ik hebbe di nenen boden sant": nhd. "ich habe dir keinen Boten gesandt", "ich habe dich nicht gerufen";

Literaturhinweise:

Sonstiges:

"bödel", "bodel", "böddel", "boddel", mnd., M.: nhd. "Büttel", "Gerichtsdiener", "Scharfrichter", "Henker";

Verweise: s. "aschebödel", "kulebödel", "lantbödel", "stratenbödel", "sültebödel";

Hinweis: vgl. mhd. "bütel";

Quellenangaben: Ssp (1221-1224);

Etymologie: as. "bud-il" 1, st. M. (a), "Büttel"; germ. "*budila-", "*budilaz", st. M. (a), "Büttel"; s. idg. "*bheudh-", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pk 150;

Literaturhinweise:

Sonstiges:

"bot" (1), "bot", mnd., N.: nhd. "Gebot", "Befehl", "gerichtliche Vorladung", "gebotene Zusammenkunft", "Versammlung", "Verbot", "Verordnung", "Aufgebot", "Herrschaft", "Gewalt", "Beschlagnahme", "auferlegte Leistung", "Angebot", "Erbieten", "Kaufangebot";

Verweise: s. "afbot", "anebot", "drambot", "gastebot", "gestebot", "gebot", "godesbot", "inbot", "kopmannesbot", "lantbot", "minschenbot", "molenbot", "pawesesbot", "radesbot", "rechtbot", "richtebot", "schreibot", "sendebot", "utbot", "vörbot", "vorbot", "vredebot", "vronebot", "wedderbot";

Hinweis: s. "bat" (3), "gebot", vgl. mhd. "bot";

Quellenangaben: Ssp (1221-1224);

Etymologie: as. "*bod"?, st. N. (a); germ. "*buda-", "*budam", st. N. (a), "Gebot"; s. idg. "*bheudh-", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pk 150;

Redewendungen: "to bode": nhd. "zu Gebot";

Redewendungen: "bot unde herschop hebben": nhd. "Gebot und Herrschaft haben", "obere Gewalt besitzen";

Literaturhinweise:

Sonstiges:

"gebeden" (1), mnd., st. V.: nhd. "gebieten", "sich erbieten";

Hinweis: vgl. mhd. "gebieten" (1);

Quellenangaben: Ssp (1221-1224);

Etymologie: as. "gi-biod-an" 52, st. V. (2b), "gebieten", "befehlen", "geboten sein" (V.); germ. "*gabeudan", st. V., "gebieten", "befehlen"; s. idg. "*kom", Präp., Präf., "neben", "bei", "mit", "entlang", Pk 612; s. idg. "*bheudh-", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pk 150; s. "ge", "beden" (1);

Literaturhinweise:

MndHwb 1/2, 28 ("gebêden"), Lü 110b ("gebeden")

"vörbeden"* (1), "vorbeden", "vorbeeden", "vorbeyden", "vorbeiden", "vorbiden", "verbeden", mnd., st. V.: nhd. "erbieten", "anbieten", "gebieten", "befehlen", "verbieten", "untersagen", "Gebrauch einer Sache verbieten", "von Rechts wegen verbieten", "von Gerichts (N.) (1) wegen verbieten", "von Amts wegen verbieten", "verhindern", "verhüten", "erbieten", "sich zu etwas erbieten", "sich bereit erklären", "entbieten", "laden" (V.) (2), "vorschlagen", "zitieren", "mit Beschlag belegen" (V.), "beschlagnahmen", "sperren", "verhindern", "verhüten", "aufhalten", "zurückhalten";

Übersetzungsgleichung: lat. "offerre";

Verweise: s. "rechtes-";

Hinweis: s. "erbeden" (1), vgl. mhd. "verbieten" (1);

Quellenangaben: Ssp (1221-1224) ("verbeden");

Etymologie: as. "far-biod-an"* 1, st. V. (2b), "verbieten"; germ. "*farbeudan", st. V., "verbieten"; s. idg. "*per-" (2B), "*pere-", V., "hinüberführen", "hinüberbringen", "übersetzen" (V.) (1), "durchdringen", "fliegen", Pk 816; s. idg. "*bheudh-", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pk 150;

Redewendungen: "sik vörbeden": nhd. "sich erbieten", "sich stellen", "sich bereit erklären zu", "sich zum Beweis erbieten";

Redewendungen: "sik to rechte vörbeden": nhd. "den Rechtsbeweis anbieten";

Redewendungen: "sik vörbeden dat N. N. iner schal mechtich wesen": nhd. "sich der Entscheidung des N. N. unterwerfen";

Redewendungen: "vörbodene spise": nhd. "verbotene Speise";

Redewendungen: "vörbannen unde vörbeden": nhd. "die Benutzung von etwas untersagen";

Redewendungen: "de stat vörbeden": nhd. "das Betreten der Stadt untersagen", "aus der Stadt ausweisen";

Redewendungen: "dat lant vörbeden": nhd. "das Land verbieten";

Redewendungen: "sin hus vörbeden": nhd. "sein (Poss.-Pron.) Haus verbieten", "aus seinem Haus weisen";

Redewendungen: "dat ambacht vörbeden": nhd. "den Genuss der Gilderechte entziehen";

Redewendungen: "dat werk vörbeden": nhd. "den Genuss der Gilderechte entziehen";

Redewendungen: "enen ut ... vörbeden": "jemandem die Benutzung oder das Betreten von etwas untersagen";

Redewendungen: "vörbeden unde besetten": nhd. "verbieten und besetzen", "untersagen und beschlagnahmen";

Redewendungen: "enem sin got vörbeden": nhd. "einem sein (Poss.-Pron.) Gut verbieten", "einem sein (Poss.-Pron.) Gut beschlagnahmen";

Redewendungen: "münte vörbeden": nhd. "den Gebrauch einer Geldsorte verbieten";

Redewendungen: "vörbodene münte": nhd. "unerlaubtes ungültiges Geld";

Redewendungen: "enen vörbeden van": nhd. "jemanden von etwas ausschließen";

Redewendungen: "dat got vörbede!": nhd. "dass Gott dies verhüte!";

Redewendungen: "de tranen vörbeden": nhd. "die Tränen zurückhalten";

Literaturhinweise:

MndHwb 1, 776 ("vorbêden"), Lü 491a ("vorbêden")


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Altgriechisch-HP/Griechisch-Internetdatei.doc

Kobler Gerhard - ~ Griechisches Wörterbuch

¢peuq"j (apeuth›s), gr., Adj.: nhd. ohne Kunde seiend, unerforscht, unbekannt;

Hinweis: s. peÚqesqai (peúthesthai);

Etymologie: s. ¢- (a); vgl. idg. "*bheudh", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pokorny 150

peÚqesqai (peúthesthai), gr., V.: nhd. sich erkundigen, forschen, fragen;

Hinweis: s. pund£nesqai (pynthánesthai);

Etymologie: idg. "*bheudh", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pokorny 150

peuqè (peuthæ), gr., F.: nhd. Kunde (F.);

Hinweis: s. peÚqesqai (peúthesthai);

Etymologie: s. idg. "*bheudh", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pokorny 150

peàsij (peusis), gr., F.: nhd. Frage;

Hinweis: s. peÚqesqai (peúthesthai);

Etymologie: s. idg. "*bheudh", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pokorny 150

punq£nesqai (pynthánesthai), gr., V.: nhd. sich erkundigen, forschen, fragen, erfahren (V.);

Hinweis: s. peÚqesqai (peúthesthai);

Etymologie: idg. "*bheudh", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pokorny 150

pÚstij (p‹stis), gr., F.: nhd. Fragen (N.), Nachforschen;

Hinweis: s. pund£nesqai (pynthánesthai);

Etymologie: s. idg. "*bheudh", V., "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen", Pokorny 150


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/der/DERB.pdf

"bieten", V., "bieten", "anbieten", mhd. "bieten", V., "bieten", "anbieten", "darreichen", "strecken", "gebieten", ahd. "biotan" (E. 8. Jh.), V., "bieten", "bezeichnen", "anbieten", as. "biodan", V., "bieten", germ. "*beudan", V., "bieten", "gebieten", "verkünden", idg. "*bheudh-", V., "wach sein", "wecken", "beobachten", "bewußt machen", "bewußt werden", "bewußt sein"

"Bot", N., "Gebot", "Ausspruch", mhd. "bot", N., "Gebot", "Versammlung einer Zunft", ahd. "bot" (11. Jh.), N., "Ausspruch", germ. "*buda", "*budam", N., "Gebot", zu idg. "*bheudh-", V., "wach sein", "wecken", "beobachten", "erkennen machen"

"Bote", M., "Person welche für einen anderen ohne eigene Willensbildung eine Erklärung empfängt ("Empfangsbote") oder abgibt ("Erklärungsbote")", mhd. "bote", M., "Bote", "Gesandter", "Abgesandter", "Stellvertreter", "Engel", ahd. "boto" (765), M., "Gesandter", "Engel", "Abgesandter", "Apostel", "Stellvertreter", as. "bodo", M., "Bote", germ. "*budan", "budon", M., "Bote", "Verkünder", zu germ. "*beudan", V., "bieten", "entbieten", idg. "*bheudh-", V., "wach sein", "wecken", "beobachten", "bewußt machen", "bewußt werden", "bewußt sein"


(E1)(L1) http://www.koeblergerhard.de/idg/4A/idg.html

Köbler, Gerhard, Indogermanisches Wörterbuch, (5. Auflage) 2014

"*bheudh-", idg., V.: neuhdt. "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen"; engl. "awaken", "watch" (V.), "recognize";

Rekontruktionsbasis: Pokorny 150 (233/66), ind., iran., griech., kelt., germ., balt., slaw., toch.;

Hinweis: s. "*bhundh-", "*bhudh-";

"*bhud"?, "*bhud-"?, idg., M.: neuhdt. "Bote"; engl. "messenger";

Rekontruktionsbasis: (Pokorny 151);

Hinweis: s. "*bheudh-";

Etymologie: s. "*bheudh-"

"*bhundh-", idg., V.: neuhdt. "wach sein" (V.), "wecken", "beobachten", "erkennen", "erkennen machen"; engl. "notice" (V.), "be awake", "awake" (V.);

Rekontruktionsbasis: Pokorny 150;

Hinweis: s. "*bheudh-";

Etymologie: s. "*bheudh-"


(E?)(L?) https://lrc.la.utexas.edu/lex/master/0250

Pokorny Etymon: "*bheudh-", nasalized "bhu-n-dh-" "to awaken", "be aware"

Semantic Field(s): "to Wake", "to Know"

Indo-European Reflexes:
Family/Language Reflex(es) Gloss
Celtic
Old Irish: as-boind to refuse
Old Irish: buide satisfaction
Old Irish: ro-bud warning, advice
Cornish: both will
Welsh: bodd free will
English
Old English: beodan, bead, budon, boden to bid, proclaim
Old English: bodi(g)an, bodigean to bode, proclaim
Old English: bydel, bydel beadle
Old English: for-beodan, for-biodan to forbid
Old English: on-beodan to order, proclaim
Middle English: bedel(e), bidel, budel beadle, herald, messenger
Middle English: beden to bid
Middle English: bod(i)en to bode
Middle English: forbidden to forbid
English: beadle minor parish official who ushers/preserves order
English: bid, bid, bade, bid(den) to tell, offer, command
English: bode to foretell, announce beforehand
English: Buddha enlightened being named in scriptures of Buddhism, esp. Siddartha Gautama
English: forbid, forbad(e), forbidden to prohibit, command against
English: verboten forbidden, prohibited
West Germanic
Old Frisian: biada to bid, order
Old Frisian: bodia to bode, proclaim
Dutch: beul beadle
Dutch: bieden to bid
Old Saxon: an-biodan, an-beodan to order, proclaim
Old Saxon: biodan to bid, order
Old High German: biotan to bid, order
Old High German: butil beadle, bailiff
Old High German: far-biotan to forbid
Old High German: in-biotan, in-piotan to order, proclaim
Middle High German: biuten to bid
Middle High German: bütel beadle
German: bieten to bid
German: Büttel beadle
German: verboten verboten
North Germanic
Old Norse: bjoða to bid, summon; provide
Old Icelandic: bjoða to bid, order
Icelandic: bjoða to bid, order
Icelandic: boða to bode, announce
Danish: bebude to bode
Danish: byde to bid
Swedish: bjuda to bid
Swedish: bada to bode
East Germanic
Gothic: *ana-biudan to bid, order
Gothic: biudan to bid
Italic
Medieval Latin: bedellus beadle, herald
Portuguese: bedel beadle
Spanish: bedel beadle
Old French: bedel beadle
French: bedeau beadle
Old Occitan: bedel beadle
Italian: bidello beadle
Baltic
Lithuanian: budéti to wake, be awake
Lithuanian: bùdinti to awaken
Lithuanian: bùsti to awaken
Latvian: baûslis to offer
Slavic
Old Church Slavonic: bljudo to watch, observe
Old Church Slavonic: buditi to awaken
Old Church Slavonic: b?dr? watchful
Old Church Slavonic: b?de?ti to wake, be awake
Russian: bljusti to watch
Hellenic
Greek: pe?´??µa? to perceive, examine, experience
Greek: p???a´??µa? to inquire, examine, experience
Iranian
Avestan: baodaiti to perceive
Avestan: baoðayeiti to indicate
Indic
Sanskrit: Buddha Buddha
Sanskrit: buddhá-h awakened, enlightened; understood
Sanskrit: buddhí-h reason, discernment, intelligence
Sanskrit: bodhá-h knowledge, perception
Sanskrit: bódhati to wake, awaken; notice, observe, perceive
Sanskrit: bodhi-h perfect knowledge/wisdom
Sanskrit: *bhudh, budh to understand, be awake
Tocharian
Tocharian B: paut- to honor, flatter
Tocharian A: pot- to honor, flatter



Erstellt: 2018-10

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Ombudsman (W3)

Das ide. "*bheudh" mit der Grundbedeutung dt. "aufmerksam sein", "aufmerksam machen", brachte viele Jahr später u.a. auch den dt., frz., ndl., engl. "Ombudsman", "Ombudsmann" hervor. Das altnord. "om", "um" verbindet den "Ombudsmann" mit dt. "um", "um ... herum" und macht ihn zum (wörtlich) "umfassenden Gebieter".

Der dt. "Ombudsmann", engl. "Ombudsman" (~1958) = dt. "Bürgerbeauftragter", ist eine schwedische Entlehnung für "Beauftragter zur Wahrung staatlicher Interessen", ursprünglich eine Abkürzung von schwed. "justitieombudsman" [1809], mit schwed. "justitie" = dt. "Gerechtigkeit".

Der schwed. "ombud" ist ein "Bevollmächtigter". In gewisser Weise ist auch der "Buddha" ein "Bevollmächtigter".

Die Bezeichnung dt. "Ombudsmann", dän. "ombudsmand", ndl. "ombudsman", engl. "Ombudsman" wurde aus dem Schwedischen entlehnt und bedeutete ursprünglich dt. "Vertreter", "Beauftragter", engl. "representative". Zu Grunde liegt altnord. "umboth" = engl. "commission" und altnord. "mathr" = dt. "Mann", engl. "man". Anfang des 19. Jh. wurde in Schweden der erste offizielle Ombudsmann etabliert um Klagen gegen Regierungsmitglieder und Verwaltungsbeamte zu untersuchen. Seither haben auch andere Länder wie Finnland, Dänemark, und Neuseeland Ombudsmänner eingesetzt. Auch einige US-Staaten haben ähnliche Beauftragte ernannt.

Das Wort engl. "ombudsman" ist seit den späten 1950er Jahren nachweisbar. Um 1960 wurde es zur Bezeichnung für Personen benutzt, die Klagen gegen Organisationen untersuchten, wie etwa gegen Schulen oder Krankenhäuser oder Beauftragte, die sich für ethische Standards im Journalismus einsetzten.

Wortgeschgichtlich findet man althdt., mhdt. "ombosman", "umbodesman", "umbosman", "umbotsman", "umbesman", "unbotesman", "unbotsman", "unbadesman", "unbatsman", "entbodesman", mit der Bedeutung dt. "Bevollmächtigter", "Beauftragter zur Wahrung der Interessen", "vom König für einen Gerichtsbezirk bestellter Rechtsvertreter".

Als Wortteile findet man schwed. "ombud" = dt. "Vertreter", "Bevollmächtigter", "Anwalt", zu schwed. "bjuda" "befehlen", "gebieten", "anbieten" und "man" = dt. "Mann". Im Plural findet man "umbodeslude" = dt. "Ombudsleute", "Ombudsmänner".

Weiter zurückgehend findet man altnord. "umbodhsmadhr" = dt. "Stellvertreter", "Bevollmächtigter" = engl. "deputy", "plenipotentiary" und schwed. "umbodh" = dt. "Leitung", "Auftrag", "Vollmacht" = engl. "charge", "commission". Das altnord. "um" entspricht dem dt. "um", "um ... herum" und engl. "about". Das altnord. "bodh" = dt. "Anweisung", "Befehl" = engl. "command" und altnord. "madhr" enspricht dt. "man" oder vielmehr - geschlechtsneutral - dt. "Person" = engl. "man", "person".

Die Präposition "um" ist verwandt mit lat. "ambi" = dt. "rundum" = engl. "around" und kommt auch in engl. "ambidextrous" = dt. "beidhändig", "ambulance" = dt. "Ambulanz", "Krankenwagen", und "amphibious" = dt. "amphibisch", vor. Als weitere Ahnen werden ein altes "*ant-bhi" = dt. "beidseitig" wörtlich etwa dt. "zwei gegenüber" = engl. "from both sides". Das altengl. "ymbe" = engl. "around" hat es nicht in das neuere Englisch geschafft.

Das altnord. "bodh" = dt. "Anweisung", "Befehl" ist verwandt mit engl. "bid" = dt. "Gebot", "Angebot" und dt., ital. frz. engl. "Buddha", übernommen von sanskr. "bodhati" = dt. "er erwacht", "sich bewußt werden" = engl. "he awakes", "he becomes aware" und sanskr. "bodhih" = dt. "Vollkommene Erkenntnis", engl. "perfect knowledge".

Das altnord. "man" ist verwandt mit sanskr. "manu" = dt. "man", "Person", "Mensch" = engl. "man" und russ. "muzh" = dt. "Ehemann" = engl. "husband" und russ. "muzhik" = dt. "Bauer" = engl. "peasant", die beide weiter zurück gehen auf ein postuliertes sanskr., ide. "*mongyo".

Zusammenfassend könnte man den "Ombudsmann" wohl wörtlich mit "umfangreicher Gebieter" übersetzen. Es ist ein Beauftragter, der als Vertreter eines Herrschers mit umfassender Entscheidungsgewalt ausgestattet wurde. Er ist ein "Bevollmächtigter".

(E?)(L?) https://www.alphadictionary.com/goodword/date/2010/05/26
(E?)(L?) https://www.alphadictionary.com/goodword/date/2017/12/29

...
Word History: Today's Good Word was swiped from Swedish without so much as a by-your-leave or a shifted vowel. The "man" in "ombudsman" comes from the same source as English "man" and has correlates in all Germanic languages. The German correlate to Swedish "om" "about", "around", is "um". Both come from the same ancient root that gave Latin "ambi-" "from" / "on both sides" as in "ambidextrous", and Greek "amphi", as in "amphitheater". Swedish "bud" means "command", "order", "message" and comes from an original root meaning "(make) awake", "aware", found in Russian "bodit'" "to wake up" and "Buddha", from Sanskrit "bodhati" "he awakes", "becomes aware", "is enlightened".


(E?)(L?) http://web.archive.org/web/20080726192233/https://www.bartleby.com/61/7/o0070700.html

The American Heritage® Dictionary of the English Language: Fourth Edition. 2000.

"ombudsman"

ETYMOLOGY:

Swedish, from Old Norse "umbodhsmadhr", "deputy", "plenipotentiary": "umbodh", "commission" ("um", "about"; see "ambhi" in Appendix I + "bodh", "command"; see "bheudh-" in Appendix I) + "madhr", "man"; see "man"-1 in Appendix I.

OTHER FORMS: "ombudsmanship", NOUN

WORD HISTORY:

The word "ombudsman" has one familiar element, "man", but it is difficult to think of what "ombuds" could mean. "Ombudsman" is from Swedish, a Germanic language in the same family as English, and "man" in Swedish corresponds to our word "man". "Ombud" means "commissioner", "agent", coming from Old Norse "umbodh", "charge", "commission", "administration by a delegacy", "umbodh" being made up of "um", "regarding", and "bodh", "command". In Old Norse an "umbodhsmadhr" was a "trusty manager", "commissary". In Swedish an "ombudsman" was a "deputy who looked after the interests and legal affairs of a group such as a trade union or business". In 1809 the office of "riksdagens justitieombudsman" was created to act as an agent of justice, that is, to see after the interests of justice in affairs between the government and its citizens. This office of ombudsman and the word "ombudsman" have been adopted elsewhere, as in individual states in the United States. The term has also been expanded in sense to include people who perform the same function for business corporations or newspapers.


(E?)(L?) http://web.archive.org/web/20080710161811/http://www.bartleby.com:80/61/roots/IE61.html

The American Heritage® Dictionary of the English Language: Fourth Edition. 2000.

Appendix I: Indo-European Roots

ENTRY: "*bheudh-"

DEFINITION: "To be aware", "to make aware".

Derivatives include "bid", "forbid", and Buddha. (Pokorny bheudh- 150.)


(E?)(L?) https://www.dailywritingtips.com/loanwords-from-12-unexpected-languages/

7. Scandinavian

Norwegian contributions include the geographical terms "fjord" and "floe", and "ski", plus "slalom" and "telemark" (from a place name), as well as the animal names "brisling" (a fish), "krill" (a relative of the shrimp), and "lemming" (a rodent).

Swedish words used in English include "ombudsman", "smorgasbord" ("sandwich table"), "tungsten", and "fartlek", the unfortunate name for a training technique for runners that has nothing to do with flatulence.

These words borrowed into English cannot be traced to a particular Scandinavian language: "cog", "flense" (to strip blubber), "flounder", "lug", "maelstrom", "midden" (kitchen-waste heap), "mink", "nudge", "rig", "snug", "spry", and "wicker".

Dozens more entered English from Old Norse over a thousand years ago, including such basics as "anger", "ball", and "cake".


(E?)(L?) https://www.dailywritingtips.com/word-of-the-day-ombudsman/

Word of the Day: "Ombudsman"

By Daniel Scocco

"Ombudsman" is a term that appeared in Sweden and then was integrated into many other languages. Originally, it used to refer to an official that investigates the complaints from the citizens against the government.

Nowadays, the term can also be used to describe any independent and impartial person used by private or public organizations to watch for administrative abuses. Many mainstream publications, for instance, use an "ombudsman" to promote journalistic integrity.


(E?)(L?) https://www.dictionary.com/browse/ombudsman

engl. "ombudsman"

noun, plural "ombudsmen", a government official who hears and investigates complaints by private citizens against other officials or government agencies, a person who investigates and attempts to resolve complaints and problems, as between employees and an employer or between students and a university.

Origin of "ombudsman": 1910–15; Swedish: legal representative, equivalent to "ombud" = "agent", "attorney" + "-s" ’s1 + "-man" "-man"
...


(E?)(L?) https://www.dictionary.com/wordoftheday/2012/10/18/ombudsman

"Ombudsman" comes from the Swedish word ombud which means "agent, attorney." It entered English in the 1910s.
...


(E?)(L?) http://www.ety.nl/etywrdfam.html

"*bheudh" indoeuropees (opmerkzaam zijn en opmerkzaam maken)


(E?)(L?) http://www.etymologiebank.nl/trefwoord/ombudsman

"ombudsman" ("vertrouwensman")

M. Philippa e.a. (2003-2009) Etymologisch Woordenboek van het Nederlands

"ombudsman" zn. "vertrouwensman"

Nnl. "ombudsman" "officieel aangestelde functionaris tot wie een burger zich kan wenden, als hij door de overheid onbillijk meent te zijn behandeld" [1963; WNT Aanv.], later ook algemener "belangenbehartiger".

Ontleend aan Zweeds "ombudsman" "een officieel aangestelde functionaris die klachten tegen maatregelen van de centrale overheid onderzoekt", verkorting van "justitieombudsman" [1809; OED], uit "justitie" "gerechtigheid" en een tweede lid "wettelijke vertegenwoordiger". Dit tweede lid, uit Oudzweeds "ymbodz man" "wettelijke vertegenwoordiger of adviseur" [1371; Söderwall], is weer samengesteld uit Oudzweeds "ombudh" "opdracht" en "man" "man". Hierin is het tweede lid hetzelfde woord als "man"; het eerste lid bestaat al in het Oudnoords als "umboð" "opdracht" en is een afleiding met "um-" "om-", zie "om", van het zn. "boð" "gebod", "boodschap", zie "bod".

Lit.: Van der Sijs 1998
...


(E?)(L?) https://www.etymonline.com/word/*bheudh-

"*bheudh-" - Proto-Indo-European root meaning "be aware", "make aware".

It forms all or part of: "beadle"; "bid"; "bo tree"; "bode"; "Bodhisattva"; "Buddha"; "forbid"; "foreboding"; "ombudsman"; "verboten".

It is the hypothetical source of/evidence for its existence is provided by: Sanskrit "bodhati" "is awake", "is watchful", "observes", "buddhah" "awakened", "enlightened"; Old Church Slavonic "bljudo" "to observe"; Lithuanian "budeti" "to be awake"; Old Irish "buide" "contentment", "thanks"; Old English "bodian" "proclaim", "announce"; "foretell", "boda" "messenger".

Related Entries


(E?)(L?) https://www.etymonline.com/word/ombudsman

ombudsman (n.)

1959, from Swedish "ombudsman", literally "commission man" (specifically in reference to the office of justitieombudsmannen, which hears and investigates complaints by individuals against abuses of the state); cognate with Old Norse "umboðsmaðr", from "umboð" "commission" (from "um-" "around," from Proto-Germanic "umbi", from PIE root "*ambhi-" "around," + "boð" "command", from PIE root "*bheudh-" "be aware", "make aware") + "maðr" "man" (from PIE root "*man-" (1) "man").


(E?)(L?) https://www.etymonline.com/word/*bheudh-

"*bheudh-" - Proto-Indo-European root meaning "be aware", "make aware".

It forms all or part of: "beadle"; "bid"; "bo tree"; "bode"; "Bodhisattva"; "Buddha"; "forbid"; "foreboding"; "ombudsman"; "verboten".

It is the hypothetical source of/evidence for its existence is provided by: Sanskrit "bodhati" "is awake", "is watchful", "observes", "buddhah" "awakened", "enlightened"; Old Church Slavonic "bljudo" "to observe"; Lithuanian "budeti" "to be awake"; Old Irish "buide" "contentment", "thanks"; Old English "bodian" "proclaim", "announce"; "foretell", "boda" "messenger".

Related Entries


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Zielwoerterbuch5.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Zielwoerterbuch6.htm

"Volksanwaltschaft" ist die in Österreich mit Gesetz vom 24.02.1977 nach schwedischem Vorbild ("Ombudsman") (zunächst nur versuchsweise) geschaffene außergerichtliche Einrichtung, bei der sich jeder Betroffene wegen eines behaupteten Missstands in der Verwaltung des Bundes bei Fehlen eines Rechtsmittels beschweren kann. Die Volksanwaltschaft muss die Beschwerde prüfen und kann gegenüber Missständen Empfehlungen aussprechen, aber nicht gerichtlich vorgehen.


(E?)(L?) https://www.merriam-webster.com/word-of-the-day/ombudsman-2015-01-06

"ombudsman", noun

Definition Did You Know?


(E?)(L?) http://www.ruf.rice.edu/~kemmer/Words/loanwords.html

Words from European languages: Scandinavian: "fjord", "maelstrom", "ombudsman", "ski", "slalom", "smorgasbord"


(E?)(L?) http://www.todotango.com/comunidad/lunfardo/termino.aspx?p=ombudsman

"ombudsman"

(suec.) Defensor del pueblo en otros países. Entre nosotros, en Buenos Aires, el funcionario denominado Controlador General Comunal, ante el cual se pueden presentar denuncias o quejas alusivas a temas municipales.


(E?)(L?) http://www.vocabulary.com/

"ombudsman": an appointee investigating complaints against the government


(E?)(L?) http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_English_words_of_Swedish_origin

"ombudsman", a person who acts as a trusted intermediary between an organization and some internal or external constituency.


(E?)(L?) https://en.wikipedia.org/wiki/Ombudsman

...
Origins and etymology

A prototype of an "ombudsman" may have flourished in China during the Qin Dynasty (221 BC), and in Korea during the Joseon Dynasty. The position of secret royal inspector, or "Amhaeng-eosa" was unique to the Joseon Dynasty, where an undercover official directly appointed by the king was sent to local provinces to monitor government officials and look after the populace while travelling incognito. The Roman Tribune had some similar roles, with power to veto acts that infringed upon the Plebeians. Another precursor to the "ombudsman" was the Turkish "Diwan-al-Mazalim" which appears to go back to the second caliph, Umar (634–644) and the concept of "Qadi al-Qudat". They were also attested in Siam, India, the Liao dynasty (Khitan Empire), Japan, and China.

An indigenous Swedish, Norwegian, and Danish term, "ombudsman" is etymologically rooted in the Old Norse word "umboðsmaðr", essentially meaning "representative" (with the word "umbud"/"ombud" meaning "proxy", "attorney", that is "someone who is authorized to act for someone else", a meaning it still has in the Scandinavian languages). In the Danish Law of Jutland from 1241, the term is "umbozman" and means a "royal civil servant in a hundred". From 1552, it is also used in the other Scandinavian languages such as the both Icelandic and Faroese "umboðsmaður", the Norwegian "ombudsmann"/"ombodsmann" and the Swedish "ombudsman". The Swedish-speaking minority in Finland uses the Swedish terminology.

Use of the term in modern times began in Sweden, with the Swedish Parliamentary "Ombudsman" instituted by the Instrument of Government of 1809, to safeguard the rights of citizens by establishing a supervisory agency independent of the executive branch. The predecessor of the Swedish Parliamentary "Ombudsman" was the Office of Supreme Ombudsman ("Högste Ombudsmannen"), which was established by the Swedish King, Charles XII, in 1713. Charles XII was in exile in Turkey and needed a representative in Sweden to ensure that judges and civil servants acted in accordance with the laws and with their duties. If they did not do so, the Supreme Ombudsman had the right to prosecute them for negligence. In 1719 the Swedish Office of Supreme Ombudsman became the Chancellor of Justice. The Parliamentary Ombudsman was established in 1809 by the Swedish Riksdag, as a parallel institution to the still-present Chancellor of Justice, reflecting the concept of separation of powers as developed by Montesquieu.

The Parliamentary Ombudsman is the institution that the Scandinavian countries subsequently developed into its contemporary form, and which subsequently has been adopted in many other parts of the world. The word "ombudsman" and its specific meaning have since been adopted in various languages, such as Dutch. The German language uses "Ombudsmann", "Ombudsfrau" and "Ombudsleute". Notable exceptions are French and Finnish, which use translations instead. Modern variations of this term include "ombud", "ombuds", "ombudsperson", or "ombudswoman", and the conventional English plural is "ombudsmen". In Nigeria, the "ombudsman" is known as the Public Complaints Commission or the "ombudsman".
...


(E?)(L?) http://www.woordspot.nl/

2013 februari (4): "ombudsman"

...
"ombudsman" betekent: "iemand die burgers helpt als ze zich oneerlijk behandeld voelen"
...


(E?)(L?) http://www.wordorigins.org/index.php/site/comments/loan_words_and_where_they_come_from/

Swedish


(E?)(L?) http://www.wordsmith.org/awad/archives.html

1998-05: Words with interesting histories: "ombudsman" | "diatribe" | "posthumous" | "mascot" | "bigot" | "goatee" | "chivalry"


(E1)(L1) http://www.wordsmith.org/awad/archives/0598

...
Date: Mon May 25 00:05:54 EDT 1998

Subject: A.Word.A.Day--ombudsman

"ombudsman" noun [Swedish, from Old Norse "umbodhsmadhr", "deputy", "plenipotentiary": "umbodh", "commission" : "um", "about"; + "bodh", "command". + "madhr", "man".]

WORD HISTORY: The word "ombudsman" looks as if its constituents would be familiar, judging from the element "man", but it is difficult to think of what "ombuds" could mean. "Ombudsman" is from Swedish, a Germanic language in the same family as English, and "man" in Swedish corresponds to our word "man". "Ombud" means ""commissioner", "agent", coming from Old Norse "umbodh", "charge", "commission", administration by a delegacy", "umbodh" being made up of "um", "regarding", and "bodh", "command". In Old Norse an "umbodhsmadhr" was a "trusty manager", "commissary". In Swedish an "ombudsman" was a deputy who looked after the interests and legal affairs of a group such as a trade union or business. In 1809 the office of "riksdagens justitieombudsman" was created to act as an agent of justice, that is, to see after the interests of justice in affairs between the government and its citizens. This office of ombudsman and the word "ombudsman" have been adopted elsewhere, as in individual states in the United States. The term has also been expanded in sense to include people who perform the same function for business corporations or newspapers.
...


(E?)(L?) https://www.yourdictionary.com/




(E?)(L?) https://www.yourdictionary.com/ombudsman

"ombudsman", noun - pl. "ombudsmen": Origin of ombudsman

Swedish from "ombud", a "deputy", "representative" (from Old Norse "umboth" from "um", "umbe", "about" from Indo-European an unverified form "mbhi-", variant, variety of an unverified form "ambhi-", "around", "on both sides" (from source "ambi-") + Old Norse "bjotha", to "offer", "bid", akin to Old English "beodan": see "bid") + "man", "man".
...
"ombudsman", noun Origin of ombudsman

Swedish from Old Norse "umbodhsmadhr" "deputy", "plenipotentiary" "umbodh" "commission" ("um" "about", "around", "all over"; see "ambhi" in Indo-European roots.) ( "bodh" "command"; see "bheudh-" in Indo-European roots.) "madhr" "man"; see "man-"1 in Indo-European roots.

Related Forms: "ombudsmanship", noun
...
"ombudsman", noun (plural "ombudsmen")

Usage notes

This term is derived from Swedish, in which language the suffix "-man" is not gender-specific, thus, it can be used in reference to a woman or to a man.

Origin: From Swedish "ombudsman", from Old Norse "umboðsmaðr".
...
Words near "ombudsman" in the dictionary


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=0&content=Ombudsman
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Engl. "Ombudsman" taucht in der Literatur um das Jahr 1830 / 1950 auf.

Erstellt: 2018-10

Ombudsmann (W3)

Das ide. "*bheudh" mit der Grundbedeutung dt. "aufmerksam sein", "aufmerksam machen", brachte viele Jahr später u.a. auch den dt., frz., ndl., engl. "Ombudsman", "Ombudsmann" hervor. Das altnord. "om", "um" verbindet den "Ombudsmann" mit dt. "um", "um ... herum" und macht ihn zum (wörtlich) "umfassenden Gebieter".

Der dt. "Ombudsmann", engl. "Ombudsman" (~1958) = dt. "Bürgerbeauftragter", ist eine schwedische Entlehnung für "Beauftragter zur Wahrung staatlicher Interessen", ursprünglich eine Abkürzung von schwed. "justitieombudsman" [1809], mit schwed. "justitie" = dt. "Gerechtigkeit".

Der schwed. "ombud" ist ein "Bevollmächtigter". In gewisser Weise ist auch der "Buddha" ein "Bevollmächtigter".

Die Bezeichnung dt. "Ombudsmann", dän. "ombudsmand", ndl. "ombudsman", engl. "Ombudsman" wurde aus dem Schwedischen entlehnt und bedeutete ursprünglich dt. "Vertreter", "Beauftragter", engl. "representative". Zu Grunde liegt altnord. "umboth" = engl. "commission" und altnord. "mathr" = dt. "Mann", engl. "man". Anfang des 19. Jh. wurde in Schweden der erste offizielle Ombudsmann etabliert um Klagen gegen Regierungsmitglieder und Verwaltungsbeamte zu untersuchen. Seither haben auch andere Länder wie Finnland, Dänemark, und Neuseeland Ombudsmänner eingesetzt. Auch einige US-Staaten haben ähnliche Beauftragte ernannt.

Das Wort engl. "ombudsman" ist seit den späten 1950er Jahren nachweisbar. Um 1960 wurde es zur Bezeichnung für Personen benutzt, die Klagen gegen Organisationen untersuchten, wie etwa gegen Schulen oder Krankenhäuser oder Beauftragte, die sich für ethische Standards im Journalismus einsetzten.

Wortgeschgichtlich findet man althdt., mhdt. "ombosman", "umbodesman", "umbosman", "umbotsman", "umbesman", "unbotesman", "unbotsman", "unbadesman", "unbatsman", "entbodesman", mit der Bedeutung dt. "Bevollmächtigter", "Beauftragter zur Wahrung der Interessen", "vom König für einen Gerichtsbezirk bestellter Rechtsvertreter".

Als Wortteile findet man schwed. "ombud" = dt. "Vertreter", "Bevollmächtigter", "Anwalt", zu schwed. "bjuda" "befehlen", "gebieten", "anbieten" und "man" = dt. "Mann". Im Plural findet man "umbodeslude" = dt. "Ombudsleute", "Ombudsmänner".

Weiter zurückgehend findet man altnord. "umbodhsmadhr" = dt. "Stellvertreter", "Bevollmächtigter" = engl. "deputy", "plenipotentiary" und schwed. "umbodh" = dt. "Leitung", "Auftrag", "Vollmacht" = engl. "charge", "commission". Das altnord. "um" entspricht dem dt. "um", "um ... herum" und engl. "about". Das altnord. "bodh" = dt. "Anweisung", "Befehl" = engl. "command" und altnord. "madhr" enspricht dt. "man" oder vielmehr - geschlechtsneutral - dt. "Person" = engl. "man", "person".

Die Präposition "um" ist verwandt mit lat. "ambi" = dt. "rundum" = engl. "around" und kommt auch in engl. "ambidextrous" = dt. "beidhändig", "ambulance" = dt. "Ambulanz", "Krankenwagen", und "amphibious" = dt. "amphibisch", vor. Als weitere Ahnen werden ein altes "*ant-bhi" = dt. "beidseitig" wörtlich etwa dt. "zwei gegenüber" = engl. "from both sides". Das altengl. "ymbe" = engl. "around" hat es nicht in das neuere Englisch geschafft.

Das altnord. "bodh" = dt. "Anweisung", "Befehl" ist verwandt mit engl. "bid" = dt. "Gebot", "Angebot" und dt., ital. frz. engl. "Buddha", übernommen von sanskr. "bodhati" = dt. "er erwacht", "sich bewußt werden" = engl. "he awakes", "he becomes aware" und sanskr. "bodhih" = dt. "Vollkommene Erkenntnis", engl. "perfect knowledge".

Das altnord. "man" ist verwandt mit sanskr. "manu" = dt. "man", "Person", "Mensch" = engl. "man" und russ. "muzh" = dt. "Ehemann" = engl. "husband" und russ. "muzhik" = dt. "Bauer" = engl. "peasant", die beide weiter zurück gehen auf ein postuliertes sanskr., ide. "*mongyo".

Zusammenfassend könnte man den "Ombudsmann" wohl wörtlich mit "umfangreicher Gebieter" übersetzen. Es ist ein Beauftragter, der als Vertreter eines Herrschers mit umfassender Entscheidungsgewalt ausgestattet wurde. Er ist ein "Bevollmächtigter".

(E?)(L?) https://bankenverband.de/was-wir-tun/ombudsmann/

Auch die Banken haben eine entsprechende Schiedsstelle eingerichtet.


(E?)(L?) https://www.buergerbeauftragter-bw.de/fileadmin/_buergerbeauftragter/Dokumente/Die_Ombudsman-Idee.pdf

Arbeitsgemeinschaft der parlamentarisch gewählten Bürgerbeauftragten Deutschlands

Die Bürgerbeauftragten in Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen

Die Ombudsman-Idee


(E?)(L?) https://eur-lex.europa.eu/summary/glossary/ombudsman.html

Europäischer Bürgerbeauftragter ("Ombudsmann")

Die Funktion des Europäischen Bürgerbeauftragten wurde durch den Vertrag über die Europäische Union (Vertrag von Maastricht, 1992) begründet, um die gute Verwaltungspraxis und administrative Transparenz bei den EU-Institutionen zu fördern. Am 16. Dezember 2014 wurde Emily O’Reilly als Europäische Bürgerbeauftrage wiedergewählt. Ihr Mandat erstreckt sich über fünf Jahre.
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(E?)(L?) https://www.financescout24.de/wissen/ratgeber/ombudsmann#was-ist-ein-ombudsrat

Der Ombudsmann ist eine unparteiische Schiedsperson, die bei Streitfällen schlichten kann. Dabei handelt es sich meist um eine von Unternehmen oder Organisationen eingesetzte Person, welche die Streitschlichtung übernimmt.

Inhaltsverzeichnis ...


(E?)(L?) https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/99/Seite.991224.html

Die "Ombudsfrau"/der "Ombudsmann" nimmt die Rechte der Bürgerinnen/Bürger gegenüber einer Behörde wahr, berät, unterstützt und vertritt sie auch nach außen hin.


(E?)(L?) http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D10356.php

"Ombudsmann"

Die schwed. Verfassung von 1809 sah den sog. "justitieombudsman" vor. Dieses vom Reichstag eingesetzte unabhängige Kontrollorgan überwachte die korrekte Anwendung der vom Parlament erlassenen Gesetze durch die Beamten, indem es Anzeigen entgegennahm, diese überprüfte und dem Parlament jährlich einen Bericht vorlegte. Die Institution verbreitete sich von Schweden aus in viele Länder. In der Schweiz gibt es einen "O." in den Kt. Zürich (seit 1978), Basel-Stadt (1988) und Basel-Landschaft (1989) sowie in den Städten Zürich (seit 1971 als erstes Gemeinwesen), Bern und Winterthur. Im Bund harrt der "O." wegen der Finanzknappheit noch der Verwirklichung. Seit den 1990er Jahren wird der Begriff "O." auch in privatrechtl. Bereichen wie etwa im Bankwesen, in der Reisebranche oder den Medien verwendet. Der privatrechtl. "O." ist aber keineswegs unabhängig und seine Empfehlungen sind allein dem Gutdünken der Unternehmen überlassen.


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-as-anfrk-mhd-mnd-HP/ahd+as+anfrk+mhd+mnd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/ahd-mhd-HP/ahd+mhd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/as-anfrk-mnd-HP/as+anfrk+mnd20140502.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mhd-mnd-(mitteldeutsch)-HP/mhd+mnd-14834S-5907227Woe-sort_zgw_20140506.htm

"ombosman", "umbosman", mnd., M.: nhd. "Hardesvogt";

Quellenangaben: Jüt. Recht;

Etymologie: s. Kluge s. v. "Ombudsmann", M., "Bevollmächtigter", "Beauftragter zur Wahrung der Interessen"; s. nndl. "ombudsman";

Literaturhinweise:

Sonstiges:

"umbodesman", mnd.?, M.: nhd. "Ombudsmann"?, "Bevollmächtigter";

Übersetzungsgleichung: lat. dän. "ombudsmand";

Interferenz: Lw. dän. "ombudsmand"?;

Etymologie: s. dän. "ombudsman"?; s. "man" (1);

Literaturhinweise:

Lü 424a ("umbodesman")


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/der/DERO.pdf

"Ombudsmann", M., vor allem in skandinavischen Ländern eine vom Parlament beauftragte Person welche als Verfassungsorgan den Einzelnen gegen staatlichbehördliche Rechtsverletzungen schützen soll‹, 2. H. 20. Jh. Lw. schwed. "ombudsman", Norwegen um 1280 "umbods man", s. "Amt", "Mann"


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/mnd/mnd.html

"ombosman", "umbosman", mnd., M.: nhd. "Hardesvogt";

Quellenangaben: Jüt. Recht;

Etymologie: Kluge s. u. "Ombudsmann", M., "Bevollmächtigter", "Beauftragter zur Wahrung der Interessen"; s. nndl. "ombudsman";

Weiterleben: s. nhd. "Ombudsmann", M., "Ombudsmann", DW-?;

Literaturhinweise:

Sonstiges:

"umbodesman", "umbodesman", "umbotsman", "umbosman", "umbesman", "unbotesman", "unbotsman", "unbadesman", "unbatsman", "entbodesman", mnd., M.: nhd. "Ombudsmann", "Bevollmächtigter";

Übersetzungsgleichung: dän. "ombudsmand";

Hinweis: s. "ombosman";

Quellenangaben: Hanserec. II 7, 452;

Interferenz: Lw. dän. "ombudsmand"?;

Etymologie: s. dän. "ombudsmand", M., "Bevollmächtigter", "Beauftragter zur Wahrung der Interessen"; s. schwed. "ombud", M., "Vertreter", "Bevollmächtigter"; s. mnd. "man" (1);

Weiterleben: s. nhd. "Ombudsmann", M., "Ombudsmann", DW 24, 2314?;

Redewendungen: "umbodeslude" (Pl.): nhd. "Ombudsleute", "Ombudsmänner";

Literaturhinweise:

Sonstiges:


(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Zielwoerterbuch5.htm
(E?)(L?) http://www.koeblergerhard.de/Zielwoerterbuch6.htm

"Ombudsmann" ist der Mensch, der als Verfassungsorgan den Einzelnen gegen staatlich-behördliche Rechtsverletzung schützen soll. Der "Ombudsmann" erscheint zuerst im Stadtrecht des Königs Magnus Hakonarson (1263-1280) für Bergen als Bevollmächtigter des Königs. Am 06.06.1809 wird er in Schweden in die Verfassung aufgenommen. Seit dem 20. Jh. wird er im Interesse des Einzelnen tätig. Seitdem breitet sich die Einrichtung des Ombudsmanns unter verschiedenen Bezeichnungen (z. B. "Volksanwalt", "Wehrbeauftragter") weiter aus (Finnland 1919, Israel 1950, Deutschland 1957, Dänemark 1962, Großbritannien 1967, Österreich 1977, Rumänien 1978).

Lit.:


(E?)(L?) http://www.ombudsmann.at

Kostenlose Schlichtung und Hilfe bei Problemen im Internet

Willkommen beim Internet Ombudsmann


(E?)(L?) https://www.pkv-ombudsmann.de/

Die privaten Kranken- Pflegeversicherungen haben eine eigene Schlichtungsstelle.


(E1)(L1) http://www.prismenfernglas.de/etymologie1.html

"Ombudsmann", Schwed. "Ombudsman", eigentlich "Treuhänder": vom Parlament bestellte, unabhängige Vertrauensperson, an die sich Bürger mit Beschwerden wenden können.


(E3)(L1) http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=ombudsman*&darstellung=u

("Ombudsmann"), m. "Amtmann", hier der "Hardesvogt"


(E?)(L?) https://www.versicherungsombudsmann.de/

Im privatwirtschaftlichen Bereich gibt es z.B. Ombudsleute für Streitfälle bei Versicherungsfragen.


(E?)(L?) https://www.wirtschaftsdeutsch.de/infodienst/index.php

Aus dem "Infobrief Wirtschaftsdeutsch" vom 05.10.2018:

Ein "Ombudsmann" oder eine "Ombudsfrau" ist eine Schiedsperson, die von einer Organisation, einem Unternehmen oder einer Branche beauftragt ist, bei Streitfaellen zu bestimmten Themen eine ungerechte Behandlung von Personengruppen zu verhindern und unparteiisch zu schlichten.

Es gibt auch "Ombudsräte", bei denen mehrere "Ombudsleute" gemeinsam als Schlichter oder neutrale Ansprechpartner fungieren.

Wenn Streitigkeiten auftreten, können Anwälte oder von beiden Parteien gewählte Schlichter zur Klärung der Sachlage herangezogen werden. Dies ist aber in der Regel mit hohen Kosten verbunden. Die Tätigkeit der Ombudsmänner/frauen ist hingegen für Verbraucher seit 2016 kostenlos.

Eingesetzt werden Ombudsmänner/frauen sowohl im privatwirtschaftlichen als auch im öffentlichen Bereich.

So gibt es z.B. in mehreren Bundesländern Ombudsmänner, um Bürger bei der Durchsetzung ihrer Rechte gegenüber der öffentlichen Verwaltung zu unterstützen. Sie werden meist als „Bürgerbeauftragte“ tituliert.

Zur Geschichte des Ombudsmann

Das Amt des "Ombudsmann" wurde vor rund 300 Jahren in Schweden geschaffen. Es wird vermutet, dass sich der damalige König Karl der Zwölfte (1682-1718) dabei das im osmanischen Reich existierende System des Mohtasib zum Vorbild genommen hat.

1809 wurde diese Institution als „riksens staenders justitiombudsman“ in die schwedische Verfassung aufgenommen. Sie blieb lange die einzige dieser Art.

Erst 1919 führte Finnland ebenfalls diese Institution auf nationaler Ebene ein, 1955 folgte Dänemark, 1963 Norwegen und 1967 Grossbritannien. Derzeit haben von 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union 25 Staaten eine nationale Ombudseinrichtung.

In Deutschland und Italien existiert das System der Ombudsmänner/frauen nicht auf nationaler, aber immerhin auf regionaler Ebene.


(E?)(L?) https://www.wissen.de/wortherkunft/ombudsmann

"Ombudsmann": Bevollmächtigter (einer Institution) zur Wahrung der Rechte der Bürger gegenüber Behörden




(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Ombudsmann
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Ombudsmann" taucht in der Literatur um das Jahr 1910 / 1950 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2018-10

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