Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
AT Österreich, Austria, Autriche, Austria, Austria, (esper.) Austrujo
Verkehr, Circulación, Circulation, Circolazione, Traffic, (esper.) trafiko

A

asfinag
Verkehrsinformationen

(E?)(L?) http://www.asfinag.at/webcams


Erstellt: 2011-09

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Kapskutscher (W3)

Der österr. "Kapskutscher" ist ein dt. "schlechter Autofahrer".

Möglicherweise steckt hinter "Kaps" eine verkürzte Form von "Kaspar" oder "Kappes" = dt. "Unsinn", "dummes Zeug".

(E1)(L1) http://ngrams.googlelabs.com/graph?corpus=8&content=Kapskutscher
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Kapskutscher" taucht in der Literatur nicht signifikant auf.

Erstellt: 2011-12

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Pickerl
Pech
picken (W3)

Das österr. "Pickerl" ("Kfz-Pickerl") (engl. "sticker") hört sich zwar recht deutsch an, ist aber ein Lehnwort und geht zurück auf lat. "pix" = dt. "Pech", "Teer" (Gen. lat. "picis"), griech. "píssa", das weiter auf ein postuliertes "*pik-ia" zurück geführt wird.

Das österr. "Pickerl" heißt auch "Autobahnpickerl", "Mautpickerl", "Monatspickerl", "Parkpickerl", "Pickerlsünder", "Pickerlüberprüfung", "Prüfpickerl", "Saisonpickerl", "Sicherheitspickerl", "Spikepickerl", "Wochenpickerl".

Das ebenfalls darauf basierende dt. "Pech" (mhd. "bech", "pech", ahd. "beh", "peh") findet man auch auf Bootsplanken die damit "verpicht" werden. Die klebrige Eigenschaft steckt auch in dt. "auf etwas erpicht sein". Ausserdem kann man "Pech haben" oder eine "Pechvogel" sein. Der "Pechvogel" war, und ist in einigen Weltgegenden sicherlich auch noch, ein Vogel, der sich auf mit Pech bestrichene Ruten setzt und darauf fest klebt. Auusserdem stand im Mittelalter "Pech" synonym für "Höllenfeuer", "Hölle".

Seltsamerweise hat dt. "picken" gar nichts mit dt. "kleben" und dem österr. "Pickerl" zu tun sondern bezeichnet "das Hacken mit dem Schnabel, wenn ein Vogel Nahrung aufpickt oder wenn er mit dem Schnabel einen Gegner attackiert".

Das dt. "picken" ist Teil einer eigenen Wortfamilie und wird sogar gleich auf drei Ahnen zurück geführt.

Zunächst stand ein lautnachahmendes "pick" Pate, das das Geräusch beim "Picken" widergibt, vergleichbar mit "ticken" und "klicken".

Als weiterer Pate bietet sich ein älteres Verb "bicken" = dt. "stechen", "hauen" das über mhdt., ahdt. "bicken" wahrscheinlich auf gallo-lat. "beccus" = dt. "Schnabel" zurück geht oder zumindest damit zusammenhängt. In dieser Familie findet man auch frz. "bec", ital. "becco" = dt. "Schnabel" und ital. "beccare" = dt. "hacken". Und natürlich gehört auch die dt. "Picke" (älter "Bicke") = dt. "Spitzhacke" hierher.

Schließlich steht noch ein niederdeutsches Verb Pate, das aus frz. "piquer" = dt. "stechen" zurück geführt wird und dem auch dt. "pikiert" zuzuordnen ist. Auch ein germanisches Substantiv mit der Bedeutung dt. "Spitze" (mndt. "peik" = dt. "Spitze", "Stachel") findet sich in diesem Umfeld.

Teil dieser durcheachsenen Wortfamilie sind auch dt. "piken", "piksen" = dt. "stechen", "wehtun", "schmerzen", ndl. "pikken" = dt. "picken", engl. "to pick" = dt. "picken", "hacken", "aufhauen", "pflücken", "auslesen", schwed. "picka" = dt. "picken.

Es ist also zu unterscheiden zwischen dem österreichisch-siebenbürgisch-sächsischen "picken" = dt. "kleben" und dem gleichlautenden dt. "picken" = dt. "hacken", "aufhauen".

Bleibt noch zu erwähnen, dass das engl. "pixel" mit keiner der "Picken"-Varianten und auch nichts mit lat. "pix" zu tun hat, sondern ein Kunstwort ist, das aus engl. "picture element" gebildet wurde.

(E?)(L?) http://www.duden.de/suchen/dudenonline/pickerl




(E?)(L?) http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/16490-etymologischer-spaziergang-19-ech.html

Etymologischer Spaziergang (19): Ech hun den Bräf zagepickt

In Deutschland versteht kaum jemand, warum die Vignette, die ein Autofahrer auf Österreichs Autobahnen als Zeichen der bezahlten Maut an die Windschutzscheibe kleben muss, "Pickerl" heißt. Wer aber unsere Mundart spricht, versteht die Bezeichnung ohne Mühe, denn "picken" bedeutet im Siebenbürgisch-Sächsischen "kleben". "Pickich Fänger" sind "klebrige Finger", "en pickich Mängsch" ist "ein Mensch, der an uns klebt", und "Pickes" bezeichnet "Klebstoff".
...
Zum Schluss: Wenn ein Schüler am Schuljahresende nicht versetzt wurde, also sitzengeblieben war, sagte man spöttisch: Hi äs picken gebliwwen.

Dr. Roland Phleps


(E?)(L?) http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/

weidenpickerlein, n.


(E1)(L1) http://www.wortwarte.de/Archiv/Datum/d131101.html

e-Vignette, die
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In Österreich heißen sie "Pickerl", kleine Aufkleber, die hinter der Windschutzscheibe angebracht werden müssen. Es gibt sie meistens für Nutzungszeiträume zwischen zehn Tagen und einem Jahr. Vignetten gibt es unter anderem auch in der Schweiz, Bulgarien, Slowenien und Tschechien. In Ungarn gibt es außerdem die sogenannte e-Vignette, bei der nur das Nummernschild gespeichert ist und kein Aufkleber mehr nötig ist.
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(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Pickerl
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Pickerl" taucht in der Literatur um das Jahr 1920 / 1970 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2016-04

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