Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
GE Georgien, Georgia, Géorgie, Georgia, Georgia, (esper.) Kartvelujo
Region, Región, Région, Regione, Region, (lat.) regio, (esper.) regionoj

Distrikte, Districtes, Districts
Tbilisi, Tbilissi, T'bilisi
(Tbilissi, Tbilissi, Tbilissi)

A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

O

P

Q

R

S

T

Tbilissi, GE, TB (W3)

Der Name der georgischen Hauptstadt "Tbilissi" [41°43'N44°47'E] bedeutet dt. "Warme Quelle", "Warmbrunnen". In Deutschland wurde die schon vor dem 13. Jh. in Russland gebräuchliche Form "Tiflis" von dutschen Kartografen übernommen und später auch von Marco Polo verwendet.

Nachdem in dieser Gegend warme Quellen entdeckt wurden soll bereits Ende des 5. Jh. an diesem Ort die Stadt mit dem passenden Namen "Tiflis" (georg. "Tbilissi", zu georg. "tbili" = dt. "warm") gegründet worden sein.



(E?)(L?) https://www.linternaute.com/voyage/magazine/1441063-ou-partir-au-printemps-ces-20-destinations-qui-sortent-de-l-ordinaire/1441544-tbilissi

"Tbilissi", en Géorgie

Où partir au printemps ? Ces 20 destinations qui sortent de l'ordinaire

Vous souhaitez profiter des ponts de mai pour découvrir une nouvelle destination à moins de 5h de vol ? Direction "Tbilissi", la capitale de la Géorgie. Surnommée la "petite perle du Caucase", la ville est réputée pour sa gastronomie traditionnelle, sa sublime vieille ville et ses merveilles architecturales.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Tbilissi
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Tbilissi" taucht in der Literatur um das Jahr 1940 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2021-06

Tiflis, GE, TB (W3)

Der Name der georgischen Hauptstadt "Tbilissi" [41°43'N44°47'E] bedeutet dt. "Warme Quelle", "Warmbrunnen". In Deutschland wurde die schon vor dem 13. Jh. in Russland gebräuchliche Form "Tiflis" von dutschen Kartografen übernommen und später auch von Marco Polo verwendet.

Nachdem in dieser Gegend warme Quellen entdeckt wurden soll bereits Ende des 5. Jh. an diesem Ort die Stadt mit dem passenden Namen "Tiflis" (georg. "Tbilissi", zu georg. "tbili" = dt. "warm") gegründet worden sein.

(E?)(L?) https://www.dictionary.com/browse/tiflis

"Tiflis", noun, transliteration of the Russian name for "Tbilisi".


(E?)(L1) http://www.heiligenlexikon.de/Alphabet/A.htm

Abo von Tiflis


(E?)(L?) http://www.heiligenlexikon.de/Alphabet/D.htm

Dositheus von Tiflis


(E?)(L?) http://www.heiligenlexikon.de/Alphabet/M.htm

100.000 Märtyrer von Tiflis


(E?)(L?) https://structurae.net/de/bauwerke/suche?name=Tiflis&structureType=&year=&pf-submit=Suchen

Bauwerke und Großprojekte


(E?)(L?) https://www.sueddeutsche.de/politik/wortwoertlich-koydls-kleines-lexikon-von-sauce-in-parfuem-flakons-1.890890

19. Mai 2010, Wortwörtlich - Koydls kleines Lexikon

Von Sauce in Parfüm-Flakons

Warum Georgiens Hauptstadt "Tiflis" seinen Namen natürlich gekochtem Federvieh verdankt und wieso der hochwasserverheerte mexikanische Bundesstaat "Tabasco" mit der Sauce nur indirekt zu tun hat.
...
Die Indogermanen kuckten sich das Wörtchen "ri" bei den Kelten ab, das für einen "Herrscher" oder "König" stand. Zunächst behielten sie dieselbe Bedeutung bei: das lateinische "rex" = "König" geht auf diese Wurzel zurück. Aber allmählich wandelte sich "ri" zu einem Adjektiv und beschrieb die Vermögensverhältnisse.
...
Als "Erben" dachte man sich seinerzeit nicht Kinder reicher Eltern, sondern "Waisen", für die die Gesellschaft sorgen musste.

"Orbho" war der indogermanische Begriff für ein "elternloses Kind". Im griechischen "orphanos" = "Waise" (und im englischen "orphan") lebt diese Bedeutung fort.

Eine Art von Baulatte
...
Der "Arm" hingegen erblickte das Licht der Welt als eine Art von "Baulatte". Das indogermanische "ar" hieß soviel wie "zusammenfügen" oder "zusammenpassen" und wurde wohl ursprünglich auf "Bauholz" angewandt, das aufgestapelt auf seine Verarbeitung wartete.

Irgendwann kam man darauf, dass auch das menschliche Skelett mit einem Bausatz verglichen werden kann. Bevor es sich auf den "Arm" spezialisierte, erwarb "ar" denn auch die Bedeutung eines Glieds oder Gelenks.

Die Gelenksentzündung "Arthritis" etwa verdankt ihren Namen dem griechischen "arthron" = "Gelenk". Urvater "ar" kann auf eine schier unüberschaubare Zahl von Kindeskindern blicken: die "Armee" und die "Arithmetik", der "Artikel" und die "Harmonie", die Endzeitschlacht "Armageddon" und der bescheidene texanische "Armadillo" ("Gürteltier") - sie alle können sich auf ihn berufen.

Die Steuer, ein Stützpfeiler
...
Am Anfang stand der "Pfahl" oder die "Stütze", abgeleitet vom selben Wort, das uns das Verb "stehen" gab.

Frühe Boote oder Flöße freilich wurden mit nichts anderem als einer langen Stange gesteuert, und dies erklärt das "Steuerruder". Aber wie schaffte das Wort den Sprung zum Fiskus? Nun, schon in althochdeutscher Zeit verwendete man "Steuer" in seiner Bedeutung als "Stützpfeiler" auch im übertragenen Sinn als "Unterstützung" oder "Hilfe" für notleidende Mitmenschen.


(E?)(L?) https://www.sueddeutsche.de/politik/wortwoertlich-koydls-kleines-lexikon-von-sauce-in-parfuem-flakons-1.890890-2

Von Sauce in Parfüm-Flakons

Peu à peu wandelte sich die freiwillige Gabe in eine obligatorische Abgabe, und die "Steuer" im heutigen Sinne war geboren. Wem es bei der nächsten "Steuererklärung" hilft, der mag sich mit dem Gedanken trösten, dass er mit seinen Steuern einem armen Peer Steinbrück unter die Arme greift.

Ins Fadenkreuz der Steuerbehörden kam letzte Woche erneut die "Pendlerpauschale". Hier haben wir endlich mal ein Wort, bei dem es kaum Geheimnisse gab. Ursprünglich brauchte sich ein "Pendler" gar nicht zu bewegen, schon gar nicht hin und her, schließlich war "pendere" das lateinische Wort für herabhängen. Doch alles, was lose baumelt, gerät leicht ins Schwingen - und das "Pendel" war geboren, aus dem später der "Pendler" hervorging.

Eine weitaus noblere Form des Pendelns als die tägliche Auto- oder U-Bahn-Fahrt zum Arbeitsplatz ist die sogenannte "Pendel-Diplomatie". Als Henry Kissinger sie mit seinen Hin- und Her-Flügen kreuz und quer durch den Nahen Osten in den siebziger Jahren erfand, nannten die Amerikaner das Shuttle Diplomacy - und stürzten deutsche Zeitungsredakteure in helle Verzweiflung.

"Tiflis" und der gekochte Fasan

Ein Blick ins Wörterbuch zeigte, dass "shuttle" ein "Weberschiffchen" war, das im Webstuhl hin- und herfuhr. Die Ummünzung dieses Wortes war ein hervorragendes Beispiel für die Fähigkeit des Englischen, obsolet gewordene Begriffe in den Dienst moderner Entwicklungen einzuspannen.

Inzwischen hat sich das armselige "Weberschiffchen" von jeglicher Erdenschwere befreit und ist ins Weltall vorgestoßen. Und die "Raumfahrt-Shuttle" der Amerikaner würde auch in Deutschland niemand als "Pendelrakete" bezeichnen.

Grauenhafte Bilder erreichten uns aus der mexikanischen Provinz "Tabasco", die von einer Flut-Katastrophe heimgesucht wurde. In diesem Zusammenhang ist es beklemmend, dass "tabasco" in der Aztekensprache eine Gegend beschrieb, in der die Erde feucht oder überflutet war.

Die feurige "Tabasco-Sauce" freilich kommt nicht aus Mexiko, sondern ursprünglich aus dem US-Bundesstaat Louisiana. Als der durch den US-Bürgerkrieg ruinierte Banker Edmund McIlhenny 1868 auf seinem Landsitz Avery Island mit scharfen Capsicum-Schoten zu experimentieren begann, verfiel er auf diesen Namen, weil er mexikanisch klang - und Mexiko bei den Yankees für gut gewürzte Küche bekannt war.

Dass "Tabasco" in kleinen Fläschchen vermarktet wird, hat übrigens nichts mit der Schärfe der Würze (5000 SHU auf der Scoville-Skala) zu tun, sondern ist einem Zufall zu verdanken: Als McIlhenny die ersten Proben seines neuen Produktes an Großhändler verschicken wollte, hatte er nur einen Berg von 350 leeren Parfüm-Flakons zur Hand.

Es steht zu hoffen, dass er sie gründlich ausspülte, bevor er sein Feuerwasser abfüllte.

Im weitesten Sinne hängt auch der Name der georgischen Hauptstadt "Tiflis", wo es zu Unruhen kam, mit der Kochkunst zusammen. Auf georgisch nennt man die Stadt "Tbilisi" nach den warmen Quellen ("tbili" = "warm") in den Bergen ringsherum.

Der Legende nach erlegte König Wachtang I. Gorgassali so um das Jahr 458 herum hier einen Fasan, der in eine dieser Quellen fiel. Als man den Vogel aus dem Wasser fischte, sei er bereits gar gekocht gewesen.


(E?)(L?) https://artflsrv03.uchicago.edu/philologic4/encyclopedie0521/navigate/16/45/?byte=59257

"TÉFLIS", "TAFLIS", "TIFLIS" [ Géographie moderne ] Jaucourt, Louis, chevalier de

"TÉFLIS", ou "TAFLIS", ou "TIFLIS", (Géog. mod.) en latin Acropolis Iberica, ville d'Asie, dans le Gurgistan, que nous appellons la Géorgie, & sa capitale. Elle est située au pié d'une montagne sur la rive droite du Kur, le Cyre, ou un bras du Cyre des anciens, qui a sa source dans les montagnes de Géorgie, & se joint à l'Araxe, d'où ils se rendent conjointement dans la mer.

"Téflis" est une des belles villes de Perse, & la résidence du prince de Géorgie ; elle s'étend en longueur du midi au nord, & est peuplée de persans, de géorgiens, de grecs, d'arméniens, de juifs, de catholiques. Elle est défendue par une bonne forteresse que les Turcs y bâtirent l'an 1576, après qu'ils se furent rendus maîtres de la ville & de tout le pays d'alentour, sous la conduite du fameux Mustafa Pacha, leur généralissime.

Il s'y fait un grand commerce de soies, de fourrures, & de la racine appellée boia. Il y a dans "Téflis" des bains d'eaux chaudes, de grands bazars bâtis de pierres, & des caravanserais.

Les capucins y ont une mission avec une maison depuis plus d'un siecle. La congrégation ne leur accorde que dix-huit écus romains pour chaque missionnaire, mais ils exercent la médecine ; & quant au spirituel, ils ont la permission de dire la messe sans personne pour la servir, de la dire en toutes sortes d'habits, d'absoudre de tous péchés, de se déguiser, d'entretenir chevaux & valets, d'avoir des esclaves ; d'acheter & de vendre ; de donner & de prendre à intérêt. Malgré de si beaux privileges, ces missionnaires ne font guere de prosélytes, car le peuple de Géorgie est si ignorant, qu'ils ne croyent pas même que les capucins soient chrétiens, parce qu'ils ont appris qu'en Europe, ils ne jeûnent pas comme à "Téflis". Aussi les capucins n'ont que deux pauvres maisons dans toute la Géorgie.

On compte une quinzaine de mille ames dans "Téflis", dont il y en a environ deux cens de catholiques romains. Le patriarche des Géorgiens y demeure ; c'est une ville assez moderne. Long. 63. 45. lat. 43. 5. (D. J.)


(E?)(L?) https://de.wikipedia.org/wiki/Tiflis

Name

Etymologie

Der georgische Name "Tbilissi" bedeutet "warme Quelle", von "tbili" = deutsch "warm". An den Nordosthängen des Mtabori sprudelt bis zu 46,5 °C heißes, kohlensäurehaltiges Schwefel-Quellwasser aus der Erde, das seit Jahrhunderten in Badehäusern genutzt wird.

Die Überlieferung berichtet, dass der georgische König Wachtang I. Gorgassali auf der Jagd in einem bewaldeten Tal einen Fasan erlegte. Das Tier fiel in eine heiße Quelle und wurde vom sprudelnden Wasser sofort gar gekocht. Der König ließ die Umgebung genau erforschen. Als er erfuhr, dass es dort viele heiße Quellen gab, gründete er in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts an diesem Ort die Stadt "Tiflis".

Namensformen und Umbenennung

Der in Deutschland gebräuchliche Name "Tiflis" wurde bereits vor dem 13. Jahrhundert in Russland gebraucht (altrussisch: "Teflisi", "Teflis" oder "Tiflis") und von deutschen Kartografen übernommen, später von Marco Polo verwendet. Er wird heute außer im Deutschen lediglich im Türkischen, Griechischen ("Tiflida") und Persischen "???" gebraucht. Bis 1936 war er die offizielle russische Bezeichnung der Stadt "???", danach auf Wunsch der Georgier "Tbilisi", was sich international durchsetzte.

1936 wurden durch Beschluss der sowjetischen Führung die amtlichen russischen Bezeichnungen verschiedener Städte modifiziert, meist den örtlichen Sprachformen angepasst. In diesem Zuge wurde die georgische Namensform "Tpilissi" gemäß dem Vorschlag georgischer Linguisten modernisiert, indem der altgeorgische Bestandteil "tpili", deutsch "warm", durch die neugeorgische Form "tbili" ersetzt wurde. Diese Form wurde zur offiziellen russischen Benennung "???". Am 20. September 2006 hielt das georgische Parlament eine Feierstunde zum 70. Jahrestag der Umbenennung ab.

Die meisten Sprachen haben die georgische Namensform übernommen. Auch im Deutschen ist "Tbilissi" eine häufig verwendete Namensform, in der DDR war es die offizielle Bezeichnung.


(E?)(L?) https://woerterbuchnetz.de/?sigle=Meyers#1

"Tiflis", Gouvernement des russ. Generalgouvernements "Kaukasien" (s. Karte »Kaukasien«), südlich vom Kaukasus, 44,846 qkm (mit Bezirk "Sakatali") mit (1905) 1,051,216 Einw. Den Norden und Nordosten erfüllt der Große, den Westen und Südwesten der Kleine Kaukasus, zwischen denen das Tal der Kura, des Hauptflusses des Gouvernements, mit deren Zuflüssen sich hinzieht. Der östliche Teil ist ödes Steppenland, durchflossen von Alasan und Jora. Das Klima ist im Gebirge rauh, in den Ebenen warm, es zeigt im einzelnen große Gegensätze; die Stadt "Tiflis" hat eine Jahrestemperatur von 12,6°, das Gebirgsland von 6–9,5°. Der Mineralreichtum ist mannigfaltig, doch werden nur Glaubersalz (1 Mill. kg), Naphtha (ca. 900,000 kg), Eisen- und Kupfererz gewonnen. Mineralquellen sind in "Tiflis", Borshom, Abastuman.

Die Bevölkerung setzte sich (z. B. schätzungsweise) zusammen aus 400,000 Georgiern, 197,000 Armeniern, 72,000 Osseten, 80,000 Aderbeidschantataren, 45,000 Russen, 20,000 Griechen, 4000 Deutschen (in den Kolonien Alexandershilf, Elisabeththal, Marienfeld, Katharinenfeld, der Stadt "Tiflis" etc.) und über 7000 Juden, dazu Türken, Perser, Kurden u. a. Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe. Der Konfession nach sind 520,000 Griechisch-Orthodoxe, 80,000 Mohammedaner etc. Hauptbeschäftigungen sind Ackerbau und Viehzucht. Gebaut werden Weizen, Roggen, Gerste, Hirse, Mais, Reis, Baumwolle, Tabak (1902: 58,312 Pud), bedeutend sind Obstzucht, Weinbau (1903: 21,255 Deßjätinen), Maulbeerpflanzungen zur Seidenzucht. Der Viehstand besteht aus Pferden, Eseln, Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen, Büffeln. Unter den gewerblichen Anstalten sind nennenswert die Eisen- und Kupferhütten, Naphtharaffinerien, Sägewerke, Fabriken für Glas, Kerzen, Woll- und Baumwollwaren, Leder, Seife, Filz, Tabak, Bier, Branntwein, Reis etc. Der Handel wird gefördert durch Eisenbahnen (350 km) und die grusinische Heerstraße. Eingeteilt wird das Gouvernement in neun Kreise; der Kreis "Tiflis" hat 4200 qkm mit etwa 230,000 Einw.

"Tiflis" (georg. "Tbilisi", "Stadt der warmen Quellen"), Hauptstadt des russ. Generalgouvernements "Kaukasien", des Gouvernements und des Kreises "Tiflis", unter 41°42' nördl. Br. und 42°29' östl. L., 453 m ü. M., in engem, nach N. offenem Kesseltal, an beiden Ufern der von fünf Brücken überspannten Kura und an der Bahn Poti- und Batum-Baku, hat ein gemäßigtes Klima (Jahrestemperatur 12,6, Januar 0,5, Juni 24,6°), aber mit schroffem Wechsel und kalten Nordwinden und (1900) 159,590 Einw. (etwa 55,000 Armenier, 20,000 Georgier, 20,000 Russen, über 2000 Deutsche, im übrigen Tataren. Perser, Polen, Juden, Griechen, Franzosen etc.). Die terrassenförmig an den Berghängen aufsteigende Stadt bietet eine interessante Mischung asiatischen und europäischen Wesens. Sie zerfällt in vier Teile. Am rechten Flußufer, am Südostende der Stadt, liegen die Altstadt und Seid Abbad mit ganz asiatischem Charakter, nördlich davon die armenisch-grusinischen und europäischen Stadtteile, z. B. Sololaki auf dem rechten Ufer und Kuki (aus einer schwäbischen Ansiedelung entstanden) auf dem linken Ufer. Daran schließen sich mehrere Vorstädte: z. B. Naphthlug, Wera etc. Von öffentlichen Plätzen sind der Alexanderpark, der Eriwansche Platz mit Anlagen, der Park Muschtajd und am Fuße des mit Mauern und Türmen der alten Festungswerke gekrönten Sololakibergs der Botanische Garten in wildromantischer Schlucht zu nennen.

"Tiflis" hat einen Palast des Generalgouverneurs, Stadthaus, Ruhmeshalle, 26 armenisch-gregorianische Kirchen, 25 griechisch-katholische, eine evangelische und 2 katholische, je ein griechisch-katholisches und armenisches Kloster, je 2 Synagogen und Moscheen. Bildungsanstalten sind 3 Gymnasien, Adels-, Realschule, 4 höhere Töchterschulen, eine ebensolche armenische, Institut für adlige Fräulein, Kadettenkorps, Junker-, Geometer-, Gartenbau-, technische Eisenbahnschule, ein Lehrer- und ein geistliches Seminar, eine Hebammen-, 2 Feldscherschulen, Konservatorium für Musik, Kaukasisches Museum, physikalisches Observatorium, Seidenbauversuchsstation, je eine geographische, technologische, landwirtschaftliche, juristische, medizinische, pharmazeutische Gesellschaft, Opernhaus, 2 russische und je ein armenisches und georgisches Theater. Es erscheinen 3 russische Zeitungen und je 2 armenische (tatarische und georgische nebst mehreren armenischen) Zeitschriften.

Die Stadt ist Sitz des Generalgouverneurs von Zis- und Transkaukasien, des Gouverneurs des Gouv. "Tiflis", des Kurators des kaukasischen Lehrbezirks, des Erzbischofs der grusinischen Eparchie, des armenischen Bischofs für Georgien und Imeretien und eines deutschen Berufskonsuls. Von Industrien sind Fabriken für Leder, Tabak, Baumwollengarn, Brauereien und Brennereien nennenswert. Der Handel, unterstützt durch sechs Banken, vertreibt namentlich Galanterie- und Kolonialwaren, Manufakturwaren, Tee etc., insgesamt jährlich für über 40 Mill. Rubel, doch war derselbe früher bedeutender. Dem innern Verkehr dienen Pferdebahnen und Telephonanlagen. Die Stadt hat Wasserleitung, Feuerwehr und Beleuchtung. Der Sommer ist sehr heiß. Am Fuße der Festung befinden sich in einem schmutzigen Stadtteil heiße Schwefelquellen (bis 46°).

Die Stadt, 455 n. Chr. gegründet und lange Residenz der Könige von Georgien, wurde durch die vorderasiatischen Völkerbewegungen öfter verheert. Anfang des 17. Jahrh. fiel sie unter türkische Herrschaft, ward aber von dem /Bd. 19, S. 550/ georgischen König Rustum (1636–58) wiedererobert und befestigt. Anfang des 18. Jahrh. bemächtigten sich die Türken abermals der Stadt; doch Schah Nadir setzte 1735 den georgischen König Theimuras wieder ein. Seinen Sohn Irakli (Heraklius), der "Tiflis" zur Blüte brachte, vertrieb 1795 der Perser Aga Mohammed Chan, der 30,000 Menschen in die Sklaverei wegschleppte. Im November 1799 nahm der russische Generalmajor Lasarus von der Stadt Besitz. 1801 wurde Grusien zu einem russischen Gouvernement und "Tiflis" zur Gouvernementshauptstadt erhoben.


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Tiflis
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Tiflis" taucht in der Literatur um das Jahr 1760 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2021-06

U

V

W

X

Y

Z