Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio
HU Ungarn, Hungría, Hongrie, Ungheria, Hungary, (esper.) Hungarujo
Essen, Comida, Nourriture, Mangiare, Food, (esper.) mango, nutrajoj, kuirartoj

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Palatschinken (W3)

Der K. und K. - Österreichisch-Ungarische "Palatschinken" geht zurück auf ung. "palacsinta" und über rum. "placinta" weiter auf lat. "placenta" und altgriech. "plakous" (Akk. "plakounta") = dt. "Kuchen". Es handelt sich um einen Eierkuchen bzw. Pfannkuchen.

In der Medizin findet man med. "Plazenta" = dt. "Mutterkuchen".

Die genaue Bezeichnung von altgriech. "plakous" ist "flacher Kuchen" und basiert weiterhin auf griech. "pláx" (Gen. "plakós") = dt. "Fläche".

(E?)(L?) http://kidsweb.at/rezepte/nachspeise/palatschinken/

Palatschinken (für ca. 2 Personen)


(E?)(L?) http://www1.ku-eichstaett.de/SLF/EngluVglSW/OnOn-Total.pdf

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3.6. Palatschinken

Das Wort "Palatschinken" "Eierpfannkuchen", "Pfannenkuchen", "Pfannkuchen" ist eher ostösterreichisch, denn in Westösterreich wird es neben Omelett(e) verwendet, in Vorarlberg ist es ungebräuchlich wie auch in alten Kochbüchern, so z.B. bei Dorn 1827; sie nennt zwar zahlreiche “Eyerspeisen”, aber kein Gericht, das den heutigen Palatschinken im engeren Sinne entspräche. Bei Stöckel 1857 heißt es Eierkuchen oder Omelette, Seleskowitz 1896 spricht nur von Omelette oder Fridatten (sic!), "Palatschinken" finden sich erst bei Rokitansky (1908: 319) und im Gastronomischen Lexikon von 1908.

Das Wort ist ubers Tschechische ("palacinka") oder Slowakische ("palacinka") im 19. Jhdt. nach Wien gelangt; geschrieben wird es erstmals um 1900, allgemein wurde es erst nach dem Ersten Weltkrieg, so u.a. bei Prato (1938: 530f.) und Hess (1935: 349f.); das Wort stammt letzten Endes aus ungar. "palacsinta" "Eierkuchen", das seinerseits auf rumän. "plccinta" "eine Art Pfannkuchen" beruht. Der im Slawischen ungewohnliche Wortausgang "-nt-" wurde durch das gelaufigere "-nk-" ersetzt. Die Palatschinken - durchaus den franzosischen Crepes vergleichbar - gehen auf einen Fladenteig zuruck, der früher (u.a. in Siebenburgen / Transsilvanien / Erdely) auf heisen Steinen ausgebacken wurde. Noch heute findet man den "Feuerfleck" in Niederosterreich auf Jahrmarkten und Kirchtagen, der der "Ur-Palatschinke" ahnlich ist. In die Wiener Kochbuchliteratur ist das Wort "Palatschinke" erst im 19. Jhdt. verpflanzt worden, davor sprach man von "Pfann(en)kuchen" oder "Pfannzelten" - so in Bayern noch heute. Der Unterschied zwischen "Palatschinken" und "Omelette" (einschlieslich Pfannkuchen) ist die Dunnflussigkeit ersterer.


(E?)(L?) http://mundmische.de/bedeutung/23951-Tschalabinken

Tschalabinken


(E?)(L?) http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/14266-neue-reihe-etymologischer-spaziergang.html

21. März 2014
Neue Reihe: Etymologischer Spaziergang: Wo findet man den "Schinken" im "Palatschinken"?

Etymologie ist die Lehre von der Herkunft der Wörter. Dr. Roland Phleps, Mediziner und Bildhauer, geboren 1924 in Hermannstadt, heute in Freiburg im Breisgau lebend, geht in einer kleinen Reihe in anekdotisch heiteren „Spaziergängen“ dem Ursprung dialektaler Besonderheiten des Siebenbürgisch-Sächsischen nach.

Wir haben im Siebenbürgisch-Sächsischen keine ursprünglich deutsche Bezeichnung für Pfannkuchen. Wir reden von "Kletitten", ohne zu bemerken, dass es sich um ein Lehnwort aus dem Rumänischen handelt ("clatita"). Auf Kucheldaitsch heißen die "Kletitten" "Palatschinken", ein Lehnwort aus dem böhmisch-österreichischen Raum.

Der etymologische Ursprung des Wortes "Palatschinken" ist das lateinische "placenta", wahrscheinlich "platsenta" gesprochen. Es bezeichnet ein flaches rundes Gebäck. Heute ist es der medizinische Fachausdruck für den "Mutterkuchen" ("Nachgeburt"). Vulgärlateinisch wurde "placenta" wohl "platschenta" ausgesprochen und lautet heute im Rumänischen "placinta" für den runden Pfannkuchen. Das Wort wandelte sich im Ungarischen zu "palacsinta" ("palatschinta" gesprochen) und mutierte schließlich „volksetymologisch“ weiter westlich zu "Palatschinken". Das assoziiert einen Wohlgeschmack, obwohl diese köstliche Speise ganz ohne Schinken zubereitet wird. Also: nix da mit Schinken!

Zurück zum alten Latein: "Placenta" ist ein Lehnwort aus dem Altgriechischen "plakous" für "Kuchen". Lautete es im Lateinischen zuerst "plakenta"? Oder machten die alten Römer "placenta" daraus, weil das “volksetymologisch“ an "placere" ("gefallen") denken lässt?

Etymologie bietet ein weites Feld für Spekulationen und auch für Fehlinterpretationen!

Roland Phleps


(E?)(L?) http://wortschaetze.uni-graz.at/de/wortschaetze/nahrung/belegdatenbank/p/palatschinken/

Palatschinken statt Türen haben - Umschreibung: Kommentar dazu, wenn jemand die Türe nicht schließt [Bi]


(E?)(L?) http://www.besserwisserseite.de/lebensmittel.phtml

Palatschinken


(E1)(L1) http://books.google.com/ngrams/graph?corpus=8&content=Palatschinken
Abfrage im Google-Corpus mit 15Mio. eingescannter Bücher von 1500 bis heute.

Dt. "Palatschinken" taucht in der Literatur um das Jahr 1860 auf.

(E?)(L?) https://corpora.uni-leipzig.de/


Erstellt: 2014-03

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